Aus der Geschichte der Druckerei und Buchhandlung van Acken
Buchbinderei der Druckerei van Acken
Die Buchhandlung und die Druckerei van Acken mit dem dort erscheinenden „Lingener Volksboten“ waren im 19. Jahrhundert das, was man heute als Medienhaus bezeichnen würde. Nur eben auf Zeitungspapier und Buchseiten als Datenträgern.
Familie Poelker aus Missouri besuchte die alte Heimat
Tom (l) und Liz (3.v.l.) Poelker aus den USA besuchten die Heimat ihrer Vorfahren
Das Ehepaar Tom und Liz Poelker aus den USA besuchte jetzt die Heimat ihrer Vorfahren im Emsland, die im 19. Jahrhundert von Altenlingen, Holthausen und Darme aus in die US-Staaten Illinois und Missouri auswanderten.
Innenhof des früheren Hauses Raberg – heute steht hier das Neue Rathaus
Woher der Name Elisabethstraße stammt, kann heute keiner mehr sagen. Bis zum Bau des neuen Rathauses war sie nur eine schmale Gasse entlang der früheren Stadtbefestigung. In Folge 123 der Serie „Achtung, Aufnahme!“ stellen wir diese historische Straße am Rande der Lingener Altstadt vor.
Wahrzeichen von Altenlingen ist heute der 1988 errichtete Glockenturm
Bei unserm LWT-Stadtteilrundgang durch Altenlingen in wurde angeregt, doch auf dem Museumsblog einmal über die Geschichte dieses Ortsteils zu berichten. Dem kommen wir gerne nach.
Im Jahre 1975 feierte die Stadt Lingen mit einem großen Festumzug ihr 1000jähriges Jubiläum. Das war eigentlich falsch, denn nicht Lingen, sondern Altenlingen wird im Jahre 975 in einer Urkunde des Kaisers Otto als ‚Liinga‘ erwähnt.
Altenlingen und Lingen auf einer Landkarte von etwa 1850
Erst später wurde der Oberhof Lingen, der mittlerweile den Grafen von Tecklenburg gehörte, an die Stelle der heutigen Innenstadt verlegt. Altenlingen wurde zu einem typischen Bauerndorf an der Uferterrasse der Ems.
Altenlingen um 1850, durchschnitten vom alten Ems-Canal (gebaut ab 1820)
Ab 1820 wurde der alte Ems-Kanal mitten durch das Dorf Altenlingen gebaut. Dadurch änderte sich das Ortsbild durchgreifen. Mitten in Altenlingen lag jetzt nicht mehr der Dorfplatz, sondern der Kanal und die Brücke. Einige der alten Häuser standen direkt am Kanalufer.
Altenlingen, durchschnitten vom Dortmund-Ems-Kanal (um 1900)
Ab 1890 wurde der Ems-Canal zum Dortmund-Ems-Kanal für große Frachtschiffe ausgebaut. Die Scheise für die verbreiterte Wasserstraße führte wiederum mitten durch den Ortskern von Altenlingen. Er trennt die beiden Ortsteile „Altes Dorf“ und „Hohenhoek“. Hohenhoek ist ein plattdeutscher Ortsname und bedeutet: hoch gelegene Ecke. Das alte Dorf liegt einer der Emsterrasse und war damit im Normalfall vor Hochwasser geschützt. Westlich davon fällt das Gelände zur Ems hin deutlich ab. In der Emsniederung entstand im späten Mittelalter das Adelsgut Beversundern.
Ansichtskart von Altenlingen (um 1890)
Links und rechts der Emsbrücke florierten die beiden Gaststätten Pölker (im Alten Dorf) und Thien (im Hohenhoek). Die Dorfschule mit einem Glockenturm steht auf der Hohenhoek-Seite von Altenlingen.
Der Hof Fleming am früheren Standort im Dorf (Aquarell von 1950)
Die alten Bauernhöfe von Altenlingen standen früher alle dicht an dicht im Dorfkern. Sie sind in den letzten Jahrzehnten fast alle an den Ortsrand gezogen oder haben in Richtung Ems ausgesiedelt.
Die alten Höfe lassen sich bis in das Jahr 1555 zurückverfolgen, als die Höfe in der Grafschaft Lingen zum ersten Mal aufgelistet wurden. Viele Hofnamen haben sich im Laufe der Zeit verändert, aber die alten Hofstellen blieben immer die gleichen.
Das alte Bauernhaus Fleming (um 1950)Bauzeichnung des alten Bauernhauses Fleming (von Gerhard Eitzen, um 1950)
Ein typisches altes Bauernhaus war das Haus Fleming. Es wurde im 18. Jahrhundert als Fachwerkhaus errichtet und erhielt in der Zeit um 1880 einen massiven Backsteingiebel. Nach der Aussiedlung des Hofes wurde die alte Hofstelle abgebrochen. Glücklicherweise existiert hoch eine Bauzeichnung des alten Fachwerkhauses Fleming.
Heuerhaus in Altenlingen (Aufnahme von 1988)Heuerhaus in Altenlingen, Ecke Hövelstraße, Aufnahme von 1988Heuerhaus des Bauern Klaas (heute Moss) in Altenlingen, datiert 1888, Aufnahme von 1988
Zwischen den Bauernhäusern standen zahlreiche Heuerhäuser. Sie wurden in den letzten Jahrzehnten fast alle abgebrochen.
An der Stelle der alten Hofstelle und Gaststätte Pölker steht heute ein Hofladen von Bauer Lübbers
Durch die Aussiedlung der Höfe und den Ausbau der Betriebsgebäude der Firma Moss hat sich das Ortsbild des alten Dorfes in den letzten Jahrzehten stark verändert.
Die Kanalbrücke in Altenlingen – im Hintergrund rechts die Schule mit dem Türmchen (um 1900)
Mit dem Bau des Kanals verband eine Brücke die beiden Ortsteile miteinander. Über diese schmale Brücke führte auch die Meppener Straße und die Hauptstraße von Lingen über die Wachendorfer Brücke zu den linksemsischen Dörfern und in die Moorgebiete.
Alte Ansichtskart emit dem Schulhaus
Auf der östlichen Kanalseite entstand im 19. Jahrhundert die Dorfschule. Ein kleines Türmchen auf ihrem Dach enthielt die Schul- und Bauerschaftsglocke.
Ortskern mit Bauernhof und Schule (Zeichnung von 1931)
Vor dem Bau der Brücke war die Schule vom Dorf aus direkt zugänglich. Seit dem Kanalbau mussten die Schulkinder einen Umweg über die Kanalbrücke machen.
Heuerhaus von Timmer direkt am Kanal (Foto: Jan Jans, Almelo, um 1960)
Die alte Zeichnung zeigt links von der Schule ein altes Heuerhaus des Bauern Timmer. Nach dem Ausbau des Dortmund-Ems-Kanals stand das uralte Fachwerkhaus direkt am Kanalufer. Bei einer Verbreiterung des Kanals musste es schließlich abgebrochen werden.
In einer Nische in der Außenwand des Schulgebäudes war seit alters her ein Sandsteinrelief mit einer Muttergottes im Strahlenkranz eingemauert. Das wertvolle Kunstwerk stammt aus dem 17. Jahrhundert. Niemand weiß, wie dieses Bild nach Altenlingen gekommen ist. Heute ist es im Inneren der neuen Schule eingemauert.
Vor 50 Jahren Protestaktion gegen Kommunalreform in Schepsdorf-Lohne
Vor 50 Jahren gingen Schepsdorf und Lohne auf die Straße
Vor 50 Jahren erhitzte die Kommunale Gebietsreform wie kein anderes politisches Thema die Gemüter. „Eingemeindung“ lautete das Schlagwort. Vielerorts regte sich Protest und Schepsdorf und Lohne kam es im Mai 1973, vor genau 50 Jahren, zu einer spektakulären Demonstration, in deren Verlauf sogar die B 213 blockiert wurde.
Der Kampfpanzer Leopard I in der Lingener Kaserne (um 1970)
Mit der Aufstellung der Bundeswehr Mitte der 50er-Jahre wurde Lingen wieder Standort einer großen Garnison. Berufssoldaten, Zeitsoldaten und Wehrpflichtige taten auf dem Kasernengelände in Reuschberge und auf dem Truppenübungsplatz im Lohner Sand ihren Dienst.
Protestkundgebung für den Erhalt des Landkreises Lingen 1976 mit MdB Burkhard Ritz
Die Geschichte des alten Landkreises Lingen von der Gründung bis zur Eingliederung in den Landkreis Emsland im Jahr 1977 schildert Museumsleiter Dr. Andreas Eiynck am 3. Mai (Mittwoch, 16 u. 19.30 Uhr) in der Vortragsreihe Mittwochs im Museum.
Die Kleinbahn auf der Meppener Straße in Höhe des Hauses Fastabend (heute Rewe-Markt)
Die Hauptstraße von Lingen in Richtung Norden ist die Meppener Straße, die auch die Ortsteile Altenlingen, Holthausen und Biene mit der Innenstadt verbindet. Früher war sie eine der Hauptverkehrsadern der Stadt.
Vor 150 Jahr Streit zwischen dem preußischen Staat und der katholischen Kirche
Reichskanzler Bismarck wagte im „Kulturkampf“ ab 1871den Konflikt mit der katholischen Kirche Zigarrenbanderolenbild auf einem Tablett, Emslandmuseum Lingen, Inv. Nr. 3103
Mit der Gründung des Deutschen Reiches 1871 versuchte Papst Pius durch Weisungen aus Rom, die Stellung der katholischen Kirche im neuen Deutschen Kaiserreich zu stärken und an sich zu binden. Er traf auf den Widerstand des Reichskanzlers Otto von Bismarcks. Mit der Aufhebung der katholischen Abteilung im preußischen Kulturministerium hatte 1871 die Auseinandersetzung zwischen dem preußischen Staat und der katholischen Kirche begonnen, der sogenannte „Kulturkampf“.
Vor gut 150 Jahren entstand im östlichen Teil des damaligen Landkreises Lingen eine neue Eisenbahnlinie, mit der Spelle, Beesten und Freren einen Bahnanschluss erhielten. Wir lassen die Stationen von damals noch einmal Revue passieren.