Corona und andere Baustellen

Mitgliederversammlung des Museumsvereins

Vorstand und Mitglieder des Museumsvereins mit der Vorsitzenden des Lingener Kulturausschusses Irene Vehring (Mitte) und dem neuen Leiter der Kulturabteilung beim Landkreis Emsland Dr. Philipp Scheid (ganz rechts) vor der Museumsbaustelle

Unter ungewöhnlichen Rahmenbedingungen fand jetzt die Mitgliederversammlung des Vereins Emslandmuseum Lingen statt. Träger des Museums sind…

nämlich neben dem Landkreis Emsland und der Stadt Lingen auch 23 Heimatvereine aus dem südlichen Emsland. Nicht nur wegen der Corona-Krise fand die Sitzung diesmal in der Halle IV statt – das Museumsgebäude in der Burgstraße ist derzeit eine Großbaustelle und am Ort des bisherigen Vortragsraumes entsteht derzeit ein völlig neuer Museumsflügel mit einem großen Veranstaltungssaal.

Die Baumaßnahme stand denn auch im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung, ebenso das neue Museumsblog www.emslandmuseum.de , auf dem seit März zweimal wöchentlich aus dem Museum berichtet wird – mit stark zunehmenden Besuchern der Seite.

Museumsvereinsvorsitzender Willi Brundiers und sein Vorstand konnten für einen amtlich geprüften Jahresabschluss 2019 entlastet werden, der eine sehr positive Entwicklung zeigte, denn hinsichtlich der Besucherzahlen (über 15.000) und hinsichtlich der Eigeneinnahmen und Spenden war 2019 ein Rekordjahr. Beraten wurde aber auch über den Haushalt 2020, in dem sich die ersten Einschnitte durch Corona bereits abzeichnen, denn von März bis Mai konnten an der Museumskasse keinerlei Einnahmen erzielt werden.

Der Neubau nimmt Konturen an

An die Versammlung in der Halle IV schloss sich eine Besichtigung der Museumsbaustelle am Pferdemarkt an. Hier entsteht derzeit nach Plänen der Architekten Axel Winter und Klemens Hölscher vom Büro Reinders in Osnabrück ein zweigeschossiger Neubau mit hohem architektonischem und städtebaulichem Anspruch. Die Konturen des Gebäudes, das vom Lingener Unternehmen Hofschröer erstellt wird, zeichnen sich mittlerweile schon deutlich ab.

Das Erdgeschoss enthält ein Foyer mit Empfangs- und Shopbereich. Eine elegante Freitreppe führt in die obere Etage mit einem Veranstaltungssaal und Räumen für die Museumspädagogik. Von hier aus erfolgt auch der neue Zugang zur Dauerausstellung im Altbauteil des Museums. Das gesamte Gebäude wird barrierefrei eingerichtet.

Alle Um- und Anbauten richten sich in erster Linie an die Besucher alle Altersstufen, für die das Museum mit seinen vielfältigen Angeboten noch attraktiver wird.

Die transparent gestaltete Architektur erlaubt Einblick in das Gebäude und Durchblick auf das historische Kutscherhaus des Museums mit dem beliebten Trauzimmer. Vor allem aber richtet sich der Blick nach draußen zukünftig in Richtung Justizgarten und man sitzt im neuen Museum quasi im Grünen.

So soll es am Ende einmal aussehen – Entwurf: Axel Winter und Klemens Hölscher, Architekturbüro Reinders, Osnabrück

Auch die Energieeffizienz und die Klimatechnik des Museums waren Gegenstand der vielen Fragen der interessierten Teilnehmer.

Bis Ende Juni wird die Firma Hofschröer die Betonarbeiten fertigstellen, anschließend werden die Klinkerfassaden erstellt und die Firma Kreativmetall Lingen beginnt mit dem Einbau der Glasfassaden. Zum Winter hin können dann die Innenausbauten erfolgen, die Eröffnung ist für Sommer 2021 vorgesehen.

Willi Brundiers dankte dem Hochbauamt der Stadt Lingen für die Organisation der Baumaßnahme und besonders auch dem Landkreis Emsland wie der Stadt für die Finanzierung des 2,6 Millionen Euro umfassenden Bauprojektes.