Archiv der Kategorie: Stadtbilder

Spirituelle Mitte im Klinikbetrieb

Karfreitagsgedanken zur Kapelle im St. Bonifatiushospital

Die Kapelle im St. Bonifatiushospital

In diesen Tagen richten sich viele Blicke auf das St. Bonifatius-Hospital. Mit Dankbarkeit bewundern viele den Einsatz des dortigen Personals auch in Krisenzeiten, wenn das Krankenhaus zum Ort der Hoffnung wird. Ein besonderer Raum im Bonitius-Hospital ist die dortige Krankenhauskapelle, die den Mittelpunkt der Krankenhausseelsorge bildet. In den 70er Jahren wurde das Gebäude im Stil der Kirchen des Zweiten Vatikanischen Konzils als sogenannten „Zeltkirche“ mit schrägwinkeligem Grundriss und einer mehrfach abgewinkelten

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Virtuelle Kirchenführungen

Emslandmuseum und Pfarreiengemeinschaft stellen Kirchen in Lingen vor

Emslanddechant Thomas Burke und Museumsleiter Dr. Andreas Eiynck bei Drehaufnahmen für die „Virtuellen Kirchenführunge“ in der Christ-König-Kirche in Darme (Foto: Schwester Anne Healy)

Das Emslandmuseum stellt in Zusammenarbeit mit der Pfarreiengemeinschaft Lingen-Süd derzeit im Rahmen von Virtuellen Kirchenführungen auf dem YouTube-Kanal des Pfarreienverbandes die Kirchen St. Bonifatius in Lingen, St. Alexander in Schepdorf, Christus König in Darme und St. Gertrudis in Bramsche, die Kapelle St. Antonius in Estringen sowie die Krankenhauskapelle im St. Bonifatius-Hospital vor.

Man gibt bei YouTube im Suchfeld einfach „Lingen Süd“ ein oder geht auf die Homepage der Pfarreiengemeinschaft und klickt sich dort auf die „Virtuellen Kirchenführungen“ durch.

Die kleinen Beiträge bestehen immer aus einem religiösen Impuls, einer Erläuterung und einem gemeinsamen Gebet.

Ein Beispiel ist die Christus-König-Kirche in Darme, erbaut 1955 bis 1959 nach Plänen des Lingener Architekten H. Klaas. Seitdem wurde die Kirche mehrmach modernisiert. Der dortige Tabernakel zeigt ein Kupferrelief des Künstlers Matthias Gotzes aus Krefeld.

Der Tabernakel in der Christ-König-Kirche in Darme zeigt Christus vor Pilatus und erinnert an das Bibelzitat: Bist Du ein König? (Foto: Schwester Anne Healy)

Es erinnert an die Begegnung Jesu mit dem römischen Statthalter Pontius Pilataus, wie sie im Johannesevangelium beschrieben wird. Dabei geht es um die zentrale Frage nach dem Königtum Christi:

„Da ging Pilatus wieder in das Prätorium hinein, ließ Jesus rufen und fragte ihn: Bist du der König der Juden? Jesus antwortete: Sagst du das von dir aus oder haben es dir andere über mich gesagt? Pilatus entgegnete: Bin ich denn ein Jude? Dein Volk und die Hohepriester haben dich an mich ausgeliefert. Was hast du getan?

Jesus antwortete: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn mein Königtum von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Nun aber ist mein Königtum nicht von hier.

Da sagte Pilatus zu ihm: Also bist du doch ein König?

Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.

Pilatus sagte zu ihm: Was ist Wahrheit? Nachdem er das gesagt hatte, ging er wieder zu den Juden hinaus und sagte zu ihnen: Ich finde keine Schuld an ihm. Ihr seid aber gewohnt, dass ich euch zum Paschafest einen freilasse. Wollt ihr also, dass ich euch den König der Juden freilasse? Da schrien sie wieder: Nicht diesen, sondern Barabbas! Barabbas aber war ein Räuber.“

Die Darstellung auf der Tabernakeltür bezieht sich also auf Christus als König und somit auf den Titel, den die Christ-König-Kirche in Darme trägt.

Eines der ältesten Häuser von Lingen

Schlachterstraße 34 wird restauriert

Hinter der Fassade der früheren Werkstatt Tölsner aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts steckt eines der ältesten Bürgerhäuser von Lingen

Restauriert wird seit einigen Wochen das denkmalgeschützte Haus Schlachterstraße 34. Eine Untersuchung der Bauhölzer ergab, dass diese Hauses 1549, also im Jahr nach dem großen Lingener Stadtbrand, neu errichtet wurde. Über 100 Jahres war das Haus im Besitz der Familie Tölsner, die dort zuletzt eine Werkstatt betrieb. Die jetzige Eigentümerin plant nach dem Umbau dort ein Cafè.

Von dem ursprünglichen Fachwerkhaus ist vor allem noch die originale Balkenlage aus starken, rauchgeschwärzten Eichenbalken erhalten. Rauchgeschwärzt deshalb, weil dieses Haus im 16. Jahrhundert noch ein Rauchhaus mit einem offenen Herdfeuer war. An den Balken kann man die Raumaufteilung des Hauses von 1549 noch gut nachvollziehen. Etwa an der Stelle der heutigen Haustür befand sich damals ein Torbogen, durch den man auf eine große Diele gelangte. Links davon waren kleinere Räume abgetrennt.

Schon kurz nach dem Neubau entstand auf dem Rückgrundstück ein schmaler Anbau. Er wurde aus gebrauchtem Holz erreichtet, und zwar aus einem Altbau von 1447. Ob dieser an der Stelle des heutigen Hauses gestanden hatte oder das Holz nach dem Stadtbrand von 1548 anderswo auf Abbruch erworben wurde, lässt sich nicht mehr feststellen. Die Verwendung von Altholz war besonders nach einem Stadtbrand nicht ungewöhnlich. Die Lingener Stadtrechnungen aus dieser Zeit berichten zum Beispiel über den Erwerb von Abbruchholz in Schapen, um daraus die Schule in Lingen zu errichten.

Ein großer Umbau des Hauses fand Anfang des 20. Jahrhunderts durch die Familie Tölsner statt, die bis dahin in einem Nachbarhaus gewohnt hatte. Joachim Tölsner kann sich noch erinnern, dass sein Großvater immer von einem Bauernhaus gesprochen hatte Damit meinte er wohl das alte Dielentor, dessen Spuren im früheren Giebelbalken noch erkennbar sind..

Zukünftig wird das Haus Gaststuben und auf den oberen Etagen Wohnräume enthalten. Alles Baumaßnahmen wurden mit der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Lingen abgestimmt.