Den ältesten Stadtgrundriss von Lingen stellen der EL-Kurier und das Emslandmuseum heute in ihrer Serie zum 1050jährigen Stadtjubiläum vor. Der niederländische Kartograf Jacob van Deventer (1505-1575) erhielt vom spanische König Philipp II. den Auftrag, alle Städte in seinen niederländischen Besitzungen in exakten und einheitlichen Stadtplänen darzustellen. Hierzu gehörte damals auch Lingen. So entstand um 1560 der älteste Plan der Stadt.
Katzen bei der Jagd auf Vögel und Mäuse (2. Viertel 13. Jahrhundert). Bodleian Library MS. Bodl. 764 (University of Oxford).
In einer Urkunde aus dem Jahr 1506, die dem Archiv des Klosters Bentlage entstammt, werden zahlreiche Flur- und Hofnamen genannt, die zwischen Lingen und Lengerich auf der Wallage gelegen haben. Solche Örtlichkeitsbezeichnungen können einen spannenden Einblick in die Vergangenheit geben. Eine von ihnen ist Kattenbecke.
Kaiser Karl V. – Deutscher Kaiser und Herr zu Lingen
Ein überregionales Kapitel der Lingener Geschichte steht im Mittelpunkt der heutigen Folge zur Lingener Geschichte im Bild. Denn in der Mitte des 16. Jahrhunderts kamen Stadt und Grafschaft Lingen unter der Herrschaft Kaisers Karls V. Er war jener Herrscher, von dem man sagte, dass „in seinem Reich die Sonne niemals untergeht“. Der Habsburger war nämlich Kaiser von Deutschland und Österreich sowie König von Spanien, einem Land, zu dem damals ein weltweites Kolonialreich rings um den Globus gehörte. Und irgendwo dort schien immer gerade die Sonne.
Der „Dulle Cord“, Graf Konrad von Tecklenburg, steht heute im Mittelpunkt der Jubiläumsserie 1050 Jahre Lingen, einem Gemeinschaftsprojekt von EL-Kurier und Emslandmuseum. Und dieser Landesherr und Reformator war sicherlich eine der schillerndsten Persönlichkeiten in der Lingener Geschichte.
Viele unserer Ortsnamen gehen ursprünglich auf Waldbezeichnungen zurück. Sie zeigen, dass es im Mittelalter noch sehr viel mehr Waldfläche gab als zu späteren Zeiten. Auch der Name des Ortes Espel bei Langen östlich Lingens ist ein solcher Geschichtszeuge: um 1150 erscheint er in der Form in Espeloh. Der Name Espel hat mehrere Dubletten, z.B. Espel bei Recke im Kreis Steinfurt (1189 Esperlo), Espeln bei Hövelhof (1446 Espenloh) und den Hofnamen Espel in Lienen (1516 Espell). Die historischen Belege der Namen zeigen, dass sie alle auf eine Ursprungsform *Espe(n)lo(h) zurückgehen (mit einem * wird eine erschlossene Form gekennzeichnet). Der Name ist somit in Espe(n)- und -lo(h) zu trennen.
500 Jahre alte Schnitzarbeit „Gottvater“ im Emslandmuseum
Heute stellen der EL-Kurier und das Emslandmuseum im Rahmen ihrer Serie zum Stadtjubiläum 1050 Jahre Lingen ein ganz besonderes Kunstwerk vor: eine rund 500 Jahre alte, aus Eichenholz geschnitzte Kirchenfigur im Stil der Spätgotik und damit eines der wenigen erhaltenen religiösen Kunstwerke aus der Zeit vor der Reformation in Lingen.
Topographische Karte der Grafschaften Lingen, Bentheim und des Herzogthums Arenberg-Meppen, Blatt 62 (1857).
Im Norden der Stadt Lingen, westlich des Ortskerns von Clusorth-Bramhar, erstreckt sich das sogenannte Ochsenbruch. Heute beherbergt die Fläche einen Windpark, der laut Auskunft der Stadtwerke Lingen im Jahr 2022 knapp 30 Mio. Kilowattstunden „Windstrom“ produzierte. Der Park bestand 2023 aus elf Windenergieanlagen, von denen sechs den Stadtwerken Lingen und fünf der Betreibergesellschaft eines Bürgerwindparks (seit 01.04.2017) gehörten. Heute steht der Name Ochsenbruch also für „grüne Energie“. Doch woher kommt eigentlich ursprünglich die Bezeichnung? Haben sich hier Exemplare der Familie der Hornträger (Bovinae) einen Bruch zugezogen oder einen irgendwie gearteten Bruch verursacht? Um das zu klären, gilt es in die Vergangenheit zurückzublicken:
In der gemeinsamen Serie von EL-Kurier und Emslandmuseum zum Stadtjubiläum 1050 Jahre Lingen geht es dieses Mal um einen ganz besonderen Bodenfund aus dem Mittelalter: einen durchlöcherten Wassereimer vom früheren Burggelände.