Der Pulverturm

Lingener Geschichte im Bild

Der „Pulverturm“ im Jubiläumsjahr 2025

Zu den wichtigen Zeugnissen der Lingener Geschichte, die der EL-Kurier und das Emslandmuseum im Jubiläumsjahr „1050 Jahre Lingen vorstellen“, gehört auch das älteste Gebäude der Stadt: der Pulverturm.

Die Reste des „Pulverturms“ vor dem Wiederaufbau 1961

Dieser Turm ist nämlich der letzte Überrest der mittelalterlichen Burg Lingen, die hier vor rund 700 Jahren von den Grafen von Tecklenburg errichtet wurde. Gebaut ist das Gemäuer aus Sandsteinen, welche die Lingener Bauern damals für den Grafen in Hand- und Spanndiensten mit Pferdewagen aus den Steinbrüchen am Huckesberg bei Bevergern holen mussten.

Alte Gemäuer im „Pulverturm“

Die stolze Burganlage mit ihren hohen Mauern und vier mächtigen Ecktürmen sowie prächtigen Wohngebäuden für das gräfliche Hofhaltung wurde 1607 bei einer Pulverexplosion zerstört und nicht wieder aufgebaut. Die Lingener Bürgerschaft nutzte das Trümmerfeld als Steinbruch für die Fundamente beim Neubau ihrer Wohnhäuser. An die einstige Burganlage erinnerte schließlich nur noch der Name Castellstraße.

Eine Schulklasse der Castellschule vor dem „Pulverturmrest“ 1963

Auch vom Pulverturm blieb nur ein etwa drei Meter hoher Stummel erhalten, der eine beliebte Kulisse für die Klassenfotos der Castellschule bildete, die im 19. Jahrhundert auf dem alten Burggelände errichtet wurde und daher auch ihren Namen bekam.

1961 beschlossen die Kivelinge der Sektion Welfen, den Pulverturm wieder aufzubauen. Sie fügten die beiden oberen Geschosse und den Zinnenkranz hinzu.

Mittelalterliche Schießscharte

Nur der untere Teil mit dem Kellergewölbe und einer originalen Schießscharte in Richtung Bonifatiuskirche stammt noch aus dem Mittelalter. Heute darf das geschichtsträchtige Gebäude bei keiner Stadtführung fehlen.