Lingener Geschichte im Bild (20)

Eine der spektakulärsten Ereignisse der Lingener Geschichte stellen der EL-Kurier und das Emslandmuseum heute in ihrer Serie zum Stadtjubliläum 1050 Jahren Lingen vor: Die Eroberung der Festung Lingen durch Spinola im Jahre 1605.

Als Gegenspieler des erfolgreichen Feldherrn Mauritz von Oranien rief König Philipp von Spanien 1599 den aus Genua stammenden Admiral Ambrosius Spinola auf den niederländischen Kriegsschauplatz. In seinen Diensten standen hauptsächlich spanische und italienische Söldner.
Nach der spektakulären Einnahme von Ostende (1604) richtete Spinola die Stoßrichtung seiner Truppen in das Rheinland und in den Osten des Landes. Nachdem sein Heer den Rhein überquert hatte, erfolgte am 8. August 1605 die Einnahme Oldenzaals. Zwei Tage später begann die Belagerung von Lingen. Dort lagen etwa eintausend niederländische Soldaten unter dem Kommandanten Marten Cobbe. Sie verschanzten sich in den Wallanlagen, um auf das Eintreffen der Truppen Mauritz von Oraniens zu warten. Dem Beschuss der Spanier konnten die Belagerten aber nicht standhalten und gaben am 19. August auf.
Die Niederländer erhielten für ihren Abzug freies Geleit und die Truppen Spinolas rückten in die Festung ein. Die verblüffend rasche Eroberung der stark befestigten Stadt galt als großer strategischer Erfolg Spinolas. Die Niederländer stellten ihren Kommandanten Cobbe vor ein Kriegsgericht. Er musste den Militärdienst verlassen.
Nachdem Spinola bald drauf weitere Festungen erobert hatte, rechneten viele Beobachter mit einer Wende des Krieges. Lingen stellte sich für einen längeren Zeitraum auf eine spanische Garnison ein.