Von der Korn- und Sägemühle zum Kindergarten

Schönste Kita im Emsland steht an der Mühle in Andervenne

Die Korn- und Sägemühle Leugers in Andervenne nach der Stilllegung, Foto: 1988

1904 errrichteten die Eheleute August Leugers und Elisabeth Hülsmann am Rande des Kirchdorfes in der Gemeinde Andervenne-Niederdorf einen …

Die alte Korn- und Sägemühle nach dem Umbau zum Kindergarten

Mühlenbetrieb mit einer Kornmühle und einer Sägemühle. Dieses mittlerweile über hundert Jahre alte technische Kulturdenkmal wurde 2019 in den Neubau des Kindergartens St. Andreas in Andervenne integriert und auf diese Weise der Nachwelt erhalten.

Die Schulstraße um 1910 mit dem Haus Leugers und der Mühle (links), damals noch mit einem Hohen Schornstein für die Dampfmaschine und dem niedrigen langen Dach über dem Sägewerk
Die Schulstraße mit der restaurierten Mühle heute
Grundstein von 1904 (AL = August Leugers, EH = Elisabeth Hülsmann)

Der Antrieb erfolgte zunächst über eine Dampfmaschine, deren Rauch über einen hohen Schornstein entweichen konnte. Auf alten Fotos ist dieser Schornstein noch deutlich sichtbar. Später wurde der Betrieb auf Elektroantrieb umgestellt.

Von einem zentralen Motor aus wurde die Drehung über eine Transmissionsanlage mittels Rädern, Achsen und Riehmen auf die Mühlsteine, die Aufzüge, die Schüttelsiebe, das Sägegatter und andere Maschinen übertragen.

Zum Verladen der schweren Baumstämme errichtete man vor dem Sägewerk eine kleine Krananlage. Das Stammholz wurde hiermit auf einen Vorschub geladen und damit duch das Sägegatter geschoben. Dabei zerteilten die Sägeblätter den Stamm in Bretter und Balken in den gewünschten Stärken.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Mühlengebäude zur Schulstraße hin erweitert. Zur Straße hin entstand eine kleine Laderampe.

Der Betrieb der Kornmühle wurde Ende der 1960er-Jahre eingestellt. Das Sägegatter wurde aber weiterhin betrieben. Nach dem Tod von August Leugers (1923-1987) standen Mühle und Sägewerk endgültig still.

Schließlich wurde die Säge als technischen Kulturdenkmal erkannt und es begannen Überlegungen, wie man das Gebäude angesichts der nicht unbeträchtlichen Erhaltungskosten dauerhaft sichern könne.

Die zündende Idee hatte Bürgermeister Reinhard Schröder, als einer Neubau des Kindergartens nötig wurde. Sollte es nicht möglich sein, die restaurierte Mühle in die neue Kita einzubeziehen?

Plan für den Erhalt der Mühle als Teil des neuen Kindergartens

Die notwendigen Mittel zur Sanierung der Mühle stellten die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, der Landkreis Emsland und die Gemeinde zur Verfügung. So entstand hier in Andervenne 2019 der dem Vernehmen nach schönste Kindergarten im Emsland.

Herzlichen Glückwunsch, Andervenne!