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Woher der Ortsname stammt

Baccum sei ein Ort am Bach. Das kann man aus den Ausführungen zum Ortsnamen im entsprechenden Wikipedia-Artikel ableiten. Aber ist diese Erklärung auch richtig?

Anders als im Hochdeutschen tritt das Wort für Bach im Niederdeutschen nämlich in der Form Beke oder Bike auf. Da Baccum aber in seinen historischen Belegen immer mit a erscheint, muss zur Deutung des Ortsnamens nach einem anderen Anschluss gesucht werden. Erstmals schriftlich erwähnt wird Baccum um das Jahr 1000 in der Heberolle des Klosters Corvey in der Form „Baccamum“. Der Bestandteil –mum im Namen, der auch im nahen Dalum („Dalamum“) erscheint, ist bisher ungeklärt. Es wird vermutet, dass hier eine verschliffene Form für altniederdeutsch hêm ‚Heim‘ vorliegt. Im ersten Teil findet sich das altniederdeutsche Wort bak, das in Ortsnamen soviel wie Höhenrücken oder rückwertiges Gelände meint. Auch im Englischen liegt diese Bedeutung vor: altenglisch baek, mittelenglisch bakke bedeutet ‚Rücken, Hinterschinken‘. Ebenfalls gehört das englische back ‚zurück‘ hierher.

Ortsnamen mit diesem Bestandteil können schon sehr alt sein. So nennt Gaius Julius Caesar in seinem „Gallischen Krieg“ (um 50 vor Christus) den alten Namen des Harzes: Bacenis. Die in England zu findenden Ortsnamen mit diesem Bestandteil (Backbarrow [Lancashire], Backford [Cheshire], Backwell [Somerset] oder Bacup [Lancashire]) zeigen zudem, dass es den westgermanischen Völkern bereits vor der Abwanderung der Angeln und Sachsen im 5. Jahrhundert nach Britannien gemeinsam gewesen sein muss und sicherlich auch auf dem Kontinent für Ortsnamen verwendet wurde.

Auch die Topographie Baccums passt zu dieser Herleitung. Denn der Ort liegt an einem Höhenrücken, der sich vom Well- und Gierenberg (62 Meter NN) bis zum Bramberg (72 Meter NN) und weiter erstreckt.