Lingener Geschichte im Bild (18)

Im Mittelpunkt der Serie von El-Kurier und Emslandmuseum stehen heute die Belagerung und Eroberung der Festung Lingen durch die Niederländer unter ihrem Feldherrn Mauritz von Oranien. Ein spektakuläres Ereignis, das damals durch Flugblätter und Zeitungen rasch verbreitet wurde.

Die Festung Lingen hatte im Krieg des Königs von Spanien gegen seine Untertanen in den Niederlanden eine Schlüsselstellung, denn von hieraus konnte man die östlichen Provinzen der Niederlande und die Handelswege nach Deutschland gut kontrollieren. Beide Kriegsparteien versuchten daher, die Lingen in ihren Händen zu halten.
In der Festung lagen bis 1597 Truppen des spanischen Königs Philipp II. Sein Gegenspieler Mauritz von Oranien hatte das niederländische Heer neu organisiert und startete im Sommer 1597 einen Feldzug, bei dem er zahlreiche Städte im Osten des Landes eroberte, darunter Groenlo und Oldenzaal.

Am 25. Oktober begann die Belagerung der Festung Lingen. Nach zwei Wochen und Beschießung mit Artillerie mussten sich die Verteidiger ergeben und die Niederländer rückten am 12. November in die Stadt ein. Damit war der Feldzug des Oraniers erfolgreich abgeschlossen.
Zahlreiche Flugblätter mit bildlichen Darstellungen der Einnahme Lingens wurden damals gedruckt und verteilt. Sie bilden heute eine wichtige Quelle zum Ausbauzustand der Festungsanlagen bis 1605.


Außerdem prägten die Niederländer damals silberne Medaillen, auf denen ihre siegreichen Truppen und die eroberten Städte, darunter auch Lingen, im Bild dargestellt sind. Diese Medaillen wurden als Belohnung an die Soldaten und die Unterstützer der Niederländer verteilt. Ein Exemplar befindet sich in der Sammlung des Emslandmuseums.