Festvorbereitungen

16. Dezember 2020

Bügeleisen (Messing mit Eisenbolzen), 19. Jahrhundert (Emslandmuseum Lingen)

In diesen Tagen beginnt wieder, was manche mehr fürchten als das eigentliche Fest: die Vorbereitungen und der

Bügeln mit dem schweren Bolzeneisen – und Schuheputzen mit der Bürste (Emsbüren, um 1910)

obligatorische Weihnachtsputz, aber auch alle die anderen kleinen Dinge, die es in diesen Tagen für das große Fest in Haus und Hof, Küche und Badezimmer so zu erledigen gibt.

Was sich an unnützen Diengen das Jahr über so angesammelt hat, wird nun ausrangiert, damit Wischer und Staubsauger freie Bahn haben. Fenster werden geputzt und wenn es sein muss auch die Gardinen noch mal gewaschen, Möbelstücke und Bücherregale werden entstaubt.

Großer Hausputz (Lohne, um 1930)

Dabei ist das heutigen Wirken in der Regel nur noch ein kleiner Abklatsch der Weihnachtsvorbereitungen von einst: da wurden die Fußböden noch geschrubbt und gebohnert, die Teppiche geklopft, die Matrazen gewendet, die Federbetten gelüftet und geschüttelt. Die Wäsche wurde gerubbelt und gewalkt, gebügelt und gestärkt, die Anzüge gebürstet und die Mäntel gelüftet (wegen des Geruchs der Mottenkugeln!). Lederschuhe wurden geputzt, gewichst und gebürstet, Holzschuhe gescheuert. Schließlich wurde, soweit vorhanden, das Silber geputzt und alles aus Kupfer, Messing und Zinn auf Hochglanz poliert. Viele der Weihnachtsvorbereitungen kommen einem heute vor wie aus einer anderen Welt.

Doch was hat der Hausputz eigentlich mit Weihnachten zu tun, wo Jesus doch in einer Krippe in einem Stall geboren wurde? – Gar nichts. Und mit dem Frieden? – Noch viel weniger.

Liebe Putzmuffel, sagt den Putzteufeln doch entlich, was ihr schon lange wisst:

Wo staub liegt, herrscht Frieden!

Und Weihnachten ist ja schließlich das Fest des Friedens.