Märchentipps von unserer Museumspädagogin Angelika Konen
Wenn es schon nachmittags anfängt dunkel zu werden, dann ist auch die Zeit gekommen Geschichten zu erzählen.
Wir können uns gut vorstellen, wie vor langer Zeit Eltern, Kinder, Oma und Opa in der dunklen Jahreszeit abends am Kamin oder Ofen saßen. Hier war es warm. Draußen pfiff der Wind, klapperten Dachziegel und das trockene Laub raschelte.
Vielleicht hat einem gerade auf dem Weg nach Hause die eigene Fantasie einen Streich gespielt: Es ist dunkel, die Bäume biegen sich im Wind und riesengroße, schwarze Arme wollen nach einem greifen… wahrscheinlich war es nur ein seltsam geformter Baum im Wind oder…?
So oder ähnlich könnten Geschichten ihren Anfang genommen haben. Die Geschichten wurden mündlich weitererzählt. Jeder „dichtet“ etwas dazu. Schon wird aus einem kahlen Baum ein riesengroßes Monster.
Vor etwas mehr als 200 Jahren haben die Gebrüder Jakob und Wilhelm Grimm viele von diesen Geschichten gesammelt und aufgeschrieben. Von da an konnte man die bekannten Geschichten wie „Hänsel und Gretel“ oder “Sterntaler“ unter dem Buchtitel „Grimms Märchen“ finden.
Bösewichte bekamen ihre gerechte Strafe. Gute Taten wurden belohnt. Mutige Prinzen siegten über böse Hexen.
Diese Märchen sind erfunden, manchmal sind sie auch ein bisschen gruselig, finden aber meistens ein gutes Ende. Früher sollten Märchen Kindern aber auch Erwachsenen helfen, sich richtig zu verhalten. Ihr erinnert Euch bei Rotkäppchen: “ Geh nicht vom Wege ab, sonst…“
Man erzählt sich, dass es auch bei uns im Emsland sogar Wesen mit Zauberkräften gegeben hat, die „Aulken“. Sie waren Zwerge und lebten meistens in der Dunkelheit. Schwarz gekleidet mit roten Mützen sollen sie den Menschen und Tieren Streiche gespielt haben. Sie konnten aber auch Menschen in Not helfen. Und wenn die Aulken nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Es gibt auch moderne Märchen, sogenannte urbane Legenden: Hast Du schon davon gehört? Aus dem Blumentopf einer Palme aus Übersee kamen Riesenspinnen gekrabbelt. Solche Geschichten werden oft im Internet verbreitet. Man hört sie sich gerne an, weil sie so schon unheimlich sind. Fast immer sind sie reiner Unsinn.
Habt Ihr Lust bekommen auch eine Geschichte zu erfinden?
Viel Spaß, vielleicht bei etwas Gänsehaut.
Schickt uns Eure Geschichte! Für die besten drei selbstgeschriebenen Märchen gibt es eine Belohnung und eine Auswahl wird auf diesem Blog veröffentlicht.
(Text: Angelika Konen)