Wappenstein von der Burg Venhaus

Aus dem Emslandmuseum an den Ursprungsort zurück

Wappenstsein von Ripperda – von Falke von der früheren Burg Venhaus bei Spelle

Jahrzehntelang hatte das Emslandmuseum einen Wappenstein von der frühreren Burg Venhaus bei Spelle in Verwahrung. Viele Besucher haben das über 400 Jahre alte Kunstwerk mit den Wappen von Ripperda (Reiter in Rüstung mit Schwert) und von Falke (Darstellung eines Falke) im Adelszimmer im Kutscherhaus bewundert.

Das Wappen des Balthasar von Ripperda

Die Wappen stammen von den Eheleuten Balthasar von Ripperda und Sophie von Falke. Sie stammte vom Falkenhof in Rheine und war Erbin der Burg Venhaus. 1619 ließ das Ehepaar dort ein neues Wasserschloss errichten, das aber schon bald darauf im Dreißigjährigen Krieg von kaiserlichen Truppen zerstört wurde. 1632 ließ der Sohn Carl Victor von Ripperda das Schloss wieder aufbauen und dabei auch den Wappenstein seiner Eltern wieder einbauen.

Rekonstruktion der früheren Burg Venhaus

Nach mehrfachem Besitzerwechsel und dem Abbruch eines Teils der Gebäude verfiel das Schloss im 19. Jahrhundert immer mehr. 1896 wurden weitere Gebäudeflügel abgebrochen. Ein Teil der Baudekoration aus Sandstein gelangte damals auf das Gut Hange bei Freren und wurde dort in einem Gartenhaus wieder eingebaut.

Die Wappensteine von der Burg im Giebel einer Scheune (Foto 1960)

Zwei Wappensteine blieben in Venhaus und wurden später im Giebel einer Scheune eingebaut. Dort entdeckte und fotografierte sie 1960 der niederländische Geschichtsforscher Dr. J. Bolonje aus Alkmaar. Die Fotos gelangten aus seinem Nachlass in das Lingener Emslandmuseum.

Detail mit den Wappensteinen (Foto von 1960)

In den 70er-Jahren wurde die Scheune in Venhaus abgebrochen. Dabei wurden die Wappensteine geborgen. Der eine mit einer Engelsdarstellung in der Mitte, flankiert von drei Wappenschilden auf jeder Seite, wurde im Inneren der Kirche in Venhaus eingemauert und befindet sich dort noch heute.
Der andere Stein mit dem Wappen von Ripperda – von Falke war damals bereits in zwei Stücke zerbrochen und eine Ecke fehlte. Daher wurde er nicht in der Kirche eingemauert, sondern erst einmal in einer Schuppen eingelagert. Später übergab der Besitzer ihn an einen Antiquitätenhändler und starb darüber. Der Händler wollte sich nicht an fremdem Eigentum bereichern und übergab den Wappenstein zur Aufbewahrung an das Emslandmuseum Lingen. Allerdings mit der Maßgabe, ihn bei geeigneter Gelegenheit nach Venhaus zurückzugeben. Auch der Antiquiätenhändler ist mittlerweile längst verstorben.

zurückgeholt und im Burgpark aufgestellt: alte Wappensteine der Burg Venhaus

Seit einiger Zeit bemühlt sich der Verein Burgpark Venhaus, bauliche Überreste der früheren Burggebäude nach Venhaus zurückzuholen und dort fachgerecht unterzubringen. So lag es nahe, auch den Wappenstein von Ripperda – von Falke dem Verein zu übergeben. Zum Jahreswechsel wurde der schwere Sandstein in Lingen abholt und wird demnächst in Venhaus einen neuen Standort finden.

Alte Wappen erzählen die Geschichte der Burg Venhaus