Advent in den 50er-Jahren

Lingen im Wirtschaftswunderland

Advent in Lingen in den 50er-Jahren

Mit der Währungsreform 1948 füllten sich rasch die Geschäfte und Schaufenster. Die wirtschaftliche Not der Kriegsjahre und der Nachkriegszeit waren überwunden und alle erlebten in der 50er-Jahren das „deutsche Wirtschaftswunder“.

Adventsverkauf im Kaufhaus Brackmann

Viele Emsländer hatten in den neuen Industriebetrieben in Lingen einen gut bezahlten Arbeitsplatz bekommen und nun saß das Geld locker. Denn wer hart arbeitete, konnten sich jetzt auch „was leisten“ und Konsumgüter aller Art wieder reichlich im Angebot. Die Weihnachtsgeschenke fielen wieder üppiger aus in und in der Adventszeit machte der Einzelhandel Rekordumsätze.

Weihnachtsgeschenke beim Porzellanhaus Benner

Beliebte Weihnachtsgeschäfte hielt etwa das bis heute aktuelle Porzellanhaus Benner bereit. Neben Porzellanservice und Tischdekorationen waren hier auch kleine Küchengeräte, Blumenvasen und vielerlei Artikel zum Schmuck der Wohnung erhältlich.

Geschenkartikel im Kaufhaus Brackmann

Das Sortiment im Kaufmann Brackmann war ähnlich orientiert, aber breiter aufgestellt. Die zahlreichen kinderreichen Familien dieser Zeit konnten hier zum Beispiel auch Kinderwagen und elektrische Haushaltsgeräte erwerben.

Spielzeug im Schaufenster bei Droop

Die Kinder drückten sich in der Adventszeit vor den Schaufensterscheiben der Spielzeuggeschäfte Droop in der Großen Straße und Adelmann in der Marienstraße die Nase platt. Mancher Kindertraum wurde am Heiligen Arbeit unter dem Christbaum Wirklichkeit.

Briefkasten auf dem verschneiten Lingener Marktplatz

In den 50er-Jahren hatten die meisten Haushalte noch keinen Telefonanschluss. An Handys und Internet dachte damals ohnehin noch niemand. Weihnachtsgrüße wurden per Postkarte verschickt – und zwar reichlich. Dies führte in den Tagen kurz vor dem Fest stets zur Überlastung der Postämter und darum verschickten viele ihre Weihnachtskarten schon Mitte Dezember.

Einkaufen für das Weihnachtsessen

Einige Tage vor dem Fest musste für das Weihnachtsessen eingekauft werden. Supermärkte mit Selbstbedienung gab es damals noch nicht und so bildeten sich in den Tante-Emma-Läden, den Metzgereien und Feinkostgeschäften lange Schlangen vor den Bedienungstheken.

Weiße Weihnacht in den 50er-Jahren

Jetzt fehlte zum Weihnachtsfest nur noch etwas Schnee. Und den gab es in den 50er-Jahren noch in jedem Winter reichlich. Auf dem Lingener Marktplatz war damals zwar noch kein Weihnachtsmarkt aufgebaut, aber wenn die dort aufgestellten Tannenbäume in eine dicke Schneehülle eingedeckt waren, herrschte auch seinerzeit schon die schönste Weihnachtsstimmung.