19. Dezember 2020
Totgesagte leben länger. Und dazu gehört auch die Weihnachtskarte. Email und Whatsapp sind super, aber nichts gegen einen
„echten“ Weihnachtsgruß im Briefkasten. Gut 120 Jahre ist die Geschichte dieses wohl häufigsten Grußkartenmotives aller Zeiten alt und auch im Emslandmuseum finden sich Beispeile auf 120 Jahren Weihnachten im Zeitalter der Gelben Post.
Das besondere an der Weihnachtskarte ist heute, dass man schon drei Tage vorher dran denken muss. Und das ist im digitalen Zeitalter der Digitalisierung schon fast eine Ewigkeit. Man kann nicht einfach so auf die Tasten drücken und schon ist es beim anderen, sondern muss zu den Ladenöffnungszeiten in ein Geschäft gehen, Karte aussuchen und bezahlen, einen Text ausdenken, Briefmarke besorgen und nach einem Postkasten suchen. Da war doch immer einer – tja, es sind halt weniger geworden in den letzten Jahren. Woran das wohl liegen mag?
Wo wir gerade beim Thema sind: wenn sie dieses Jahr zu Weihnachten noch ankommen soll, dann müsste die Weihnachtskarte an diesem Wochenende noch in den Kasten. Nicht alle Kästen werden Montags noch geleert und Dienstag wird’s schon sportlich.
Neuerdings kann man die Karte auch online schreiben – das geht schön von zuhause vom Computer aus, und da kommt dann tatsächlich eine „echte“ Karte beim Empfänger an. Ist aber nur so eine Notlösung, weil man halt nicht wirklich rechtzeitig dran gedacht hat.
Die Vielfalt der Motive war und ist unglaublich, der Zusammenhang mit Weihnachten manchmal etwas hergeholt. Mal lustig, mal süßlich – es ist ein ein romantisches Fest.
Mein persönlicher Favorit sind die Rehe im Schnee. Die wissen zwar nichts von Weihnachten, aber jagdlich ist das Motiv auf jeden Fall interessant. Und ein schöner Weihnachtsbraten gehört doch auch irgendwie zum Fest, oder was will uns der Künstler mit diesem Bild sonst sagen?