Grafiken, Gemälde und Strohintarsien von Rudolf Mideck

Neue Ausstellung im Emslandmuseum

Die Töchter des Künstlers Rudolf Mideck, Rosemarie Göldner und Annemarie Ibisch

Von dem Künstler Rudolf Mideck hatten wir bis vor 3 Jahren ehrlich gesagt auch noch nie etwas gehört. Dabei lebte der Maler von 1955 bis zu seinem Tod 1984 in der Kuckuckstraße im Stadtteil Heukamps Tannen. Auch die Lingener Tagespost berichtete seinerzeit mehrfach über seine Arbeiten, besonders die Strohintarsien, die allgemeine Bewunderung hervorriefen. Doch auch zahlreiche Gemälde und Grafiken finden sich in seinem Nachlass.

Die Tocher Annemarie Ibisch im Gespräch mit Besucherinnen

Er wurde 1920 in Köben an der Oder (Schlesien) geboren und als Soldat im Zweiten Weltkrieg schwer verwundet. Als „schwerkriegsbeschädigter“ war er kaum noch arbeitsfähig. Anfang 1945 musste er mit seiner Familie vor der Roten Armee flüchten und kam zu Verwandten nach Niedersachsen. Die Nachkriegsjahre waren für die Flüchtlingsfamilie fürchterlich.

Die Tochter Rosemarie Göldner im Gespräch mit Ausstellungsgästen

Aus Langeweile beschäftigte sich der erwerbsunfähige Familienvater mit Malerei und Strohintarsien. 1955 zog Rudolf Mideck mit seiner Familie in das Haus seines Vaters, der mittlerweile an der Kuckuckstraße in Lingen wohnte. Er widmete sich nun intensiv seinem künstlerischen Schaffen und besonders seine Strohintarsienbilder mit Architekturmotiven fanden überregional Beachtung. Als Künstlerpostkarten eines Sozialwerkes fanden sei weite Verbreitung. Landschaften und Ortsbilder aus Lingen und Umgebung nahmen nun einen breiten Raum in Midecks Arbeiten ein. Privat lebte er, durch die Kriegsverletzung gesundheitlich stark gezeichnet, sehr zurückgezogen. 1984 starb er an den Spätfolgen der Verwundung.

Dank an die Leihgeberinnen – (v.l.) Monika Schwegmann (2. Vors. Museumsverein), Annemarie Ibisch, Museumsleiter Dr. Andreas Eiynck, Rosemarie Göldner und Hermann Schipper (Vorstand Museumsverein)

Midecks künstlerischer Nachlass kam in die Hände seiner Töchter Rosemarie und Annemarie, die heute im Rheinland und in Hessen leben. Viele frühere Klassenkameradinnen und Bekannte waren zur Ausstellung gekommen und ebenso auch viele Besucher aus dem Stadtteil Heukamps Tannen.

Partie am Schwarzen Weg in Lingen um 1960

Unser ganz besonderer Dank gilt den Leihgeberinnen der Ausstellung, Frau Rosemarie Göldner, geb. Mideck, und Frau Annemarie Ibisch, geb. Mideck. Sie haben uns die Bilder für die Ausstellung zur Verfügung gestellt und sind eigens zur Ausstellungseröffnung nach Lingen angereist.

Kleine Stärkung im Kutscherhaus vor dem offiziellen Teil
Frühere Bekannte und Nachbarn waren zur Ausstellungseröffnung gekommen

Die Ausstellung ist im Emslandmuseum bis zum 16. Oktober zu den üblichen Öffnungezeiten zu sehen. Führungen nach Vereinbarung.