Venhaus in Venhaus und Venhaus bei Venhaus

Auf den Spuren der Ahnen im Emsland und der Grafschaft

Die Familie Venhaus aus den USA zu Besuch in Venhaus im Emsland

Zu Besuch in der Heimat ihrer Vorfahren war jetzt die Familie Venhaus aus dem Clinton County im Süden von Illinois, einem Siedlungsschwerpunkt emsländischer Amerika-Auswanderer im 19. Jahrhunderts.

Die Venhaus-Farm in Aviston im Süden von Illinois

Über das Emslandmuseum bestehen enge Kontakte in diese Region und immer wieder begeben sich Amerikaner aus dieser Region auf die Suche nach den Spuren ihrer Vorfahren in den Westen Niedersachsens. Namen wie Kues oder Schleper, Ortsnamen wie Biene oder Lengerich führen leicht auf die richtige Fährte. Und wenn dann noch glückliche Zufälle hinzukommen, wie etwa der ortskundige Fahrer Mike Köbbe vom Taxiunternehmen Twiehaus in Lingen, dann wird der roadtrip rasch zur Erfolgsgeschichte.

Auch in Deutschland bekannt: der US-Hersteller John Deere

So auch in der vergangenen Woche, als sich plötzlich die Familie Venhaus aus Aviston beim Museum ankündigte. Dr. Andreas Eiynck und seine Frau hatten die Farm dieser Familie in Illinois vor einigen Jahren schon einmal besucht und so waren erste Kontakte vorhanden, als zwei Brüder des Farmers, Phil und Michael Venhaus, mit ihren Ehefrauen Marylin und Monica sich jetzt in Lingen einstellten.

Beim Lohnunternehmen Peterberns in Gersten

Aus den vorhandenen Daten und Stammbäumen wurde spontan eine entsprechende Reiseroute zusammengestellt, die in Lengerich, dem Heimatort von Oma Venhaus, geb. Jansen, begann. Dort stellte sich heraus, dass Phil Venhaus viele Jahre Handelsvertreter des Landmaschinenunternehmens John Deere war und er zeigte sich erstaunt über die vielen gelben Räder, das Markenzeichen des Unternehmens, die er auf den Feldern rings um Lengerich entdeckte. Mike Köbbe schlug daraufhin spontan einen Besuch beim Lohnunternehmer Peterberns in Gersten vor, denn dort kann man die amerikanischen Maschinen mit den Produkten namhafter deutscher Hersteller wie Krone, Claas oder Grimme 1:1 vergleichen. Und nicht ohne Stolz zeigte der Betriebsinhaber, dass auch die ganz großen Modelle des Weltkonzerns aus Illinois in seinem Fahrzeugbestand vertreten sind. Die Amis staunten nicht schlecht.

Staunen im Krone Drive and Train nicht schlecht: Phil und Michael Venhaus

Weiter ging es in das „Königreiche Venhaus“ bei Spelle, mit dem die Gäste aus Amerika ihren Namen teilen. Eine Familie Venhaus gibt es dort nicht, aber häufig haben sich Amerika-Auswanderer in den USA auch einfach nach ihren Herkunftsorten benannt. Und der Begriff „Königreich Venhaus“, soviel steht jetzt schon fest, wird im Clinton County noch die Runde mache.

Da stauntendie Amis: Krone baut für Lasten aller Art!

Die Ausstellung der John Deere Traktoren und Landmaschinen beim LVD Krone in Spelle ließ die Herzen der Venhäuser dann höherschlagen. Doch die Kinnlade senkte sich, als sie im Drive and Train der Firma Krone die deutschen Gegenstücke zu Gesicht bekamen.

Hans Venhaus und seine Frau (links) begrüßen die Gäste aus den USA

Den Höhepunkt der Reise bildete die Begegnung mit der Familie Venhaus in Samern bei Schüttorf. Es ist die einzige Familie mit diesem Namen im Raum Emsland-Grafschaft Bentheim. Seit 1580 ist der Hof Venhaus in der Bauerschaft Samern nachweisbar und seit etwa 1850 ist der Hof mit einer Gaststätte verbunden.

Hans Venhaus präsentiert ein altes Familienfoto
Die Familie Venhaus auf ihrem Bauernhof vor hundert Jahren

Zwar muss die direkte Verwandtschaft zu Hans Venhaus noch nachgewiesen werden, denn dieser alteingesessene grafschafter Familie ist natürlich reformiert und die Exil-Emsländer im Clinton County sind grundsätzlich katholisch, aber warum sollte ein findiger Auswanderer aus Samern nicht kurzerhand seine Konfessionsangabe geändert haben, um die erwählte Tochter der Auswanderer aus Lengerich heiraten zu können. An der Nasenspitze sieht man‘s ja bekannt nicht. Hier liegt für zukünftige Forschungen noch Potential.

Vor dem Glockenspiel am Alten Rathaus in Lingen

Den Abschluss des Besuches bildete ein Bierprobe in der Alten Posthalterei am Markt in Lingen. Und als sich um 18.00 Uhr das Glockenspiel und das Figurenspiel am Alten Rathaus in Bewegung setzten, da war das Glück für die Gäste aus den USA perfekt.