
Die Gemeinde Emsbüren umfasst heute das ganze frühere Kirchspiel Emsbüren – fast, denn die Bauerschaften Engden und Drievorden gehören heute politisch zur Samtgemeinde Schüttorf und damit zur Grafschaft Bentheim. Gleesen hingegen gehört zu Emsbüren, aber kirchlich zur Getrudis-Gemeinde in Bramsche und somit zur Pfarreiengemeinschaft Lingen-Süd. Was sonst noch so zu Emsbüren gehört, darüber berichtet unsere heutige Bilderserie.

Die Bauerschaften Ahlde, Elberben und Listrup werden bereits im Jahr 890 in einer Höfeliste des Klosters Werden an der Ruhr erwähnt. Stifter dieses Klosters war der Heilige Ludgerus, der erste Bischof von Münster. Er soll auf einem bischöflichen Amtshof auch die Kirche in Emsbüren gegründet haben. Seitdem gehörte Emsbüren über 1200 Jahre zum Münsterland. Erst 1815 kam das Gebiet an das Königreich Hannover und 1824 an das Bistum Osnabrück.

Um die Kirche herum bildete sich ein dicht bebautes Dorf mit eigener Gerichtsbarkeit. Es lebte vom durchreisenden Handelsverkehr und von der Versorgung des Kirchspiels. Fast alle Dorfbewohner betrieben als Ackerbürger auch Landwirtschaft.

Bekannt war das Dorf für seine zahlreichen Gasthöfe, teilweise mit eigener Brau- und Brenngerechtigkeit. In diesem Umfeld entstand die legendäre Gastlichkeit der fröhlichen Emsbürener.

Die Bewohner der weit entfernten Bauerschaften Engden und Elbergen bauten sich schon im Mittelalter eine eigene Kapelle. Beide Dörfer sind für ihre malerisches Ortsbild bekannt.

Listrup erhielt 1883 eine Kirche, deren Turm heute für die Bootsfahrer eine Wegemarke an der Ems bildet.


Um die Gotteshäuser ließen sich Gaststätten und Handwerksbetriebe nieder, später entstanden hier Wohngebiete im Grünen.

Landwirtschaftlich geprägt waren schon vor tausend Jahren die emsbürener Bauerschaften. So galt der große Ahlder Esch als eine der Kornkammern des Münsterlandes.

Auch Mehringen, Leschede, Bernte und Elbergen (links der Ems) sowie Listrup, Moorlage, Helschen, Hesselte und Gleesen (rechtsemsisch) sind typische Eschdörfer.

Ihre Gründer nutzten schon in vorgeschichtlicher Zeit die günstige Lage auf den Uferterrassen der Ems und der Aa. Die vom Hochwasser berieselten Wiesen und die mit Stallmist gedüngten Äcker auf den Eschen lieferten hier reiche Erträge.

In Leschede kreuzte sich die „Friesische Straße“ von Westfalen zur Nordseeküste mit einem alten Handelsweg von Osnabrück in die Niederlande, der in Helschen mit einer Fähre die Ems überquerte.

Das alte Fährhaus mit einer Gaststätte war auch ein beliebter Treffpunkt der Emsschiffer, die mit hölzernen Pünten den Oberlauf des Flusses bis Greven befuhren. Heute bietet hier eine moderne Brücke einen fantastischen Ausblick in das malerische Emstal. Der Flusslauf ist in diesem Abschnitt noch unberührt und in weiten Abschnitten ein Landschaftsschutzgebiet.

Die 1856 eröffnete Eisenbahn von Rheine nach Emden führte längs durch das Kirchspiel, das mit dem Bahnhof Leschede und dem Haltepunkt Elbergen Anschluss an das Eisenbahnnetz erhielt.

Erster Industriebetrieb in Emsbüren war die „Pflugfabrik“, die der Dorfschmied „Ploog Bernd“ van Lengerich im 19. Jahrhundert gründete – heute ein bekannter Maschinenhersteller.

In der Windmühle in Mehringen produziert die Familie Enking seit Generationen nach einem alten Rezept das emsländische Schwarzbrot und betreibt auch ein beliebtes Ausflugscafé. Weithin bekannt ist das Café „In’t Hüerhus“ in Mehringen. Es liegt direkt am Emsradweg und bietet neben kulinarischen Spezialitäten auch verschiedene Freizeitmöglichkeiten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden große Gewerbegebiete entlang der Bahnstrecke und später auch an der Autobahn. Heute ist Emsbüren eine blühende Gemeinde mit Gewerbe, attraktiven Wohngebieten und einer intakten Kulturlandschaft.