Die wichtige niederländische Grenzfestung wechselte im Laufe des Kriegs von 1672-1673 mehrfach die Besatzung. Vor 350 Jahren endete diese wechselvolle Geschichte mit einer verhängnisvollen Katastroße
Zunächst gelang es den Truppen Bernhard von Galens im Sommer 1672, die Festung zu erobern, die eigentlich als uneinnehmbar galt. Aber durch eine Kriegslist des Coevordener Schulmeisters Meijndert van der Thijnen gelang es den Niederländern unter General Rabenhaupt am 30. Dezember 1672, die münsterische Besatzung zu überrumpeln und die Festung Coevorden im Handstreich wieder einzunehmen.
Diese Schmach wollte Bernhard von Galen nicht auf sich sitzen lassen. Er ließ im Frühjahr 1673 unterhalb der Stadt einen hohen Damm durch das Vechtetal anlegen, um Coevorden zu überfluten. Schon nach wenigen Wochen nahm das Bauwerk Formen an. Der Damm war mit 60 Geschützen und 6 Schanzen gesichert.
Ab Juli stieg der Wasserspiegel in Coevorden an und die Umgebung glich einer Seenplatte. Nun ließ der Bischof Truppen aufmarschieren und bereitete im August den Angriff vor. Die Situation in der Stadt wurde aussichtslos und Hilfe von außen war nicht zu erwarten.
Da brach am 1. Oktober 1674 bei starkem Ostwind der Damm bei Coevorden. Das münsterische Lager wurde von den einbrechenden Fluten erfasst. Insgesamt sollen dabei 1.400 Personen – Soldaten, Arbeiter, Frauen und Kinder – ums Leben gekommen sein. Unmengen Kriegsmaterial wurden vernichtet. Die Reste der Streitmacht zogen sich zurück. Das münsterische Heer war vernichtet.