Feuerbock von 1773

250 Jahre altes Herdgerät im Kutscherhaus des Emslandmuseums

Ein Feuerbock von 1773 an der Herdstelle im Kutscherhaus

Feuerböcke gehörten früher zur Ausstattung jedes offenen Herdfeuers. An sie konnte man Wurzelstubben und Astgabeln anlehnen, damit die dicken Holzstücke beim Abbrennen von unten Luft bekamen. In der Regel hatte man zwei solche Böcke bereitstehen und konnte darauf im Bedarfsfall auch ganze Baumstämme über dem Feuer abbrennen lassen.

Der Schmied hat die Jahreszahl 1773 eingeschlagen

Natürlich mussten die Feuerböcke brandsicher sein und daher wurden sie, wie andere Herdgeräte auch, aus Eisen geschmiedet. Gerne brachten die Schmiede auf den kantigen Eisenteilen einfache Muster und Dekore an, gelegentlich auch eine Jahreszahl.

Einer der Feuerböcke am offenen Herdfeuer im Kutscherhaus des Emslandmuseums zeigt die Jahreszahl 1773, die offensichtlich das Herstellungsjahr angibt. Dieser Feuerbock hat noch eine weitere Besonderheit. An der eisen Seite befindet sich ein Haltearm für einen angeschmiedeten kleinen Eisenkorb. Daran konnte man weitere Herdgeräte wie Blasrohr, Feuerzange oder Herdhaken, vielleicht auch kleine Behälter anbringen. Forscher vermuten außerdem, dass die Eisenkörbe mit glühenden Holzkohlen gefüllt wurden, um darüber aufgestellt Näpfe oder Töpfe warm zu halten. Eine andere Deutung besagt, dass die glühenden Holzkohlen auch an Anbrennen der Pfeifen benutzt wurden.

Literatur:

Hermann Kaiser: Herdfeuer und Herdgerät im Rauchhaus – Wohnen damals. Cloppenburg 1980.

Andreas Eiynck: Heiße Eisen. Geschichte und Geschichten rund um das Herdfeuer. Lingen 2001.