Familie Kues hält die Kontakte über den Atlantik lebendig

Vier Ehepaare aus Aviston im US-Staat Illinois besuchten Ende September die Heimat ihrer Vorfahren. Es waren Verwandte der Familien Kues aus Holthausen, Rakers aus Brockhausen, Thole aus Biene, Richter aus Brümsel und weiteren Familien und Orten im Emsland.

Ihre Vorfahren waren in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in das Clinton County in der Nähe von St. Louis ausgewandert. Diese Region rings um den Ort Germantown bildet ein Zentrum deutschstämmiger Farmer im Süden von Illinois. Die Auswanderer waren überwiegend Heuerleute und nachgeborene Bauernsöhne, die sich in den USA ihren Traum von einer eigenen Farm erfüllen konnten.
Auf dem Besuchsprogramm, zu dem auch Martin Kues aus Wiesbaden und seine Nichte aus Hannover eigens angereist waren, stand zunächst der Stammsitz der Auswandererfamilie Kues im Kamp-Hoog in Holthausen. Dort stand ein Heuerhaus des Bauern Wess. Das alte Fachwerkhaus ist leider nicht mehr vorhanden, aber noch die alte Scheune.

Als dort 1930 Anna Margaretha Kues, geb. .Brinker, ihren 90. Geburtstag feiern konnte, kam ihr 1883 nach Amerika ausgewanderter Sohn Hermann (*1866) zu Besuch in seine alte Heimat. Er überbrachte auch die Grüße seiner Schwester Anna Margaretha Franziska Kues (*1866), die ebenfalls in die USA ausgewandert war. Bei dem großen Familientreffen wurde auch ein Foto aufgenommen, das diesseits und jenseits des Atlantiks in der Verwandtschaft weit verbreitet ist.

Die aktuelle Besuchergruppe aus den Vereinigten Staaten besuchte auch das alte Bauernhaus Kues, aus dem zweifellos sämtliche Zweige der Familie Kues abstammen. Es stand früher an der Dorfstraße in Biene (später Lohmöller-Kues) und wurde in den 70er-Jahren auf dem Gelände des LWH in alter Form neu aufgebaut. Dort bewunderten die Gästen aus den USA einen alten Giebelbalken mit der Inschrift: IAN HINDRICK KÜS und FENNE BÜRSKEN ANNO 1695.

Die Kontakte zwischen der alten und der neuen Heimat blieben in der Familie Kues immer lebendig, auch wenn der Erste und Zweite Weltkrieg dies sehr erschwerten.

So wurden die Briefe aus Amerika in der Nachkriegszeit von den britischen Militärbehörden geöffnet und kontrolliert.

Und als das Dorf Aviston 2014 mit einem großen Festumzug sein 150jähriges Bestehen feierte, war dabei auch die Familie Kues aus Deutschland mit einer großen Delegation und einem eigenen Festwagen beteiligt.

Im Geschäftshaus der Familie Kues in Aviston befindet sich eine große Pinwand mit Fotos und Dokumenten zur Familie und zur Firma. Dort hängt auch ein Foto vom Stammhaus in Holthausen, das Hermann Kues 1930 von seinem Besuch in der alten Heimat mitgebracht hatte.