und der alte Hof Blankemate-Preun-Bunge

Die kleine Bauerschaft Blankemate zwischen Lünne und Beesten gehörte von alters her zum Kirchspiel Beesten, obwohl die Entfernung von dort aus zum Dorf Plantlünne wesentlich näher war. Erst 1965 wurde die Blankemate zu Lünne umgemeindet. Derzeit erforscht Maria Bunge, die Vorsitzende des Heimatvereins Lünne, die Geschichte der Blankemate.

Der eigenartige Name ist leicht zu erklären: eine Mate ist eine feuchte Wiese und eine blanke Maate ist eine feuchte Wiese, in der manchmal das blanke Wasser steht (vgl. die Bussmate an der Vechte und den früher häufig überschwemmten Stadtteil Blanke in Nordhorn). Gemeint waren mit dieser Bezeichnung also die Niederungen entlang der Großen im Süden der Blankemate.

Die Blankemate umfasst nur wenige alte Höfe, die schon 1555 erwähnt werden, nämlich Schoppe (heute Kotte) am Schoppenberg, Preun (früher auch zur Blankemate, heute Bunge). In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts kamen die Höfe Niemöller und Bolsen (heute Fischer-Dresselhaus) hinzu. Im 17. Jahrhundert entstand der Hof Landwehr und vom Hof Niemöller wurde der Hof Aepker-Thünemann abgeteilt.

Der älteste Hof auf der Blankemate ist vermutlich der heutige Hof Bunge. Er gehörte zum Besitz des Klosters Werden an der Ruhr, das bereits im 9. Jahrhundert umfangreiche Güter im südlichen Emsland besaß.
In einem Register aus der Zeit um 890 werden vier Höfe des Klosters in Beesten genannt. Damals gab es allerdings noch keine Hausnamen, so dass die Hofinhaber nur mit ihren Vornamen genannt werden: Daghuelp, Benno, Hruodger und Waldric. Einer davon dürfte auf dem Hof Blankemate gelebt haben, der später auch den Namen Preun führte.
Der Name des heutigen Hofes Bunge lautete mal Preun und mal Blankemate. 1403 heißt es anlässlich einer Grenzbegehung zwischen Lünne und Beesten, die Grenze verlaufe über „Proins Heertsten“ in „Proins Huhs“. 1464 wird der Hof „ter Blankenmate“ genannt und 1555 ist als Besitzer „Johan Blankemaite“ aufgeführt.
Im 17. Jahrhundert wurde der Familienname Preun wieder als Hofname eingesetzt: 1619: Preun, 1664: Proin, 1684: „Johan up der Blanckmaiten alias Preun“ und 1707: Proin. Erst 1938 wechselte der Hofname durch Heirat zu Bunge und 2006 durch eine weitere Heirat zu Bunge-Zurborg.

Das alte Bauernhaus Preun war ein stolzes Fachwerkhaus aus der Zeit um 1700 mit Rautenfachwerk im Giebel. Es wurde 1939 durch einen Neubau ersetzt. Alte Dokumente oder historische Einrichtungsstücke sind auf dem Hof leider nicht erhalten. Aber der Hof befindet sich nachweisbar seit über 1100 Jahren an der heutigen Stelle.