Lingener Geschichte im Bild (19)


Heute berichtet die Serie von EL-Kurier und Emslandmuseum zum Stadtjubliäum 1050 Jahre Lingen über eine bedeutende Persönlichkeit in der Lingener Geschichte: Den niederländischen Stadthalter und Feldherrn Mauritz von Oranien, der 1597 die Festung Lingen erobete.
Als Sohn Wilhelms von Oranien kam er 1567 während der Flucht seiner Eltern vor der Verfolgung durch die Spanier in den Niederlanden auf dem Schloss Dillenburg zur Welt. Nach der Ermordung seines Vaters 1584 wurde er zum Anführer des Aufstandes der Niederländer gegen ihren spanischen König.

Seine Heeresreform machte die niederländischen Streitkräfte zu einer schlagkräftigen Truppe, die mit ihrer starken Artillerie besonders für den Festungskrieg geeignet war. Ab 1593 eroberte er zahlreiche Festungen, mit denen die das holländische Gebiet umzingelt hatten, und bald galt er als erfolgreichster Feldherr seiner Zeit.
Moritz war ein entschiedener Vertreter des Calvinismus und plante die militärische Eroberung der gesamten Niederlande einschließlich des heutigen Belgien.

Im Sommer 1597 startete er seine Offensive gegen die spanischen Festungen im Osten des Landes- Nach der Einnahme Lingens am 12. November 1597 übernahmen die Niederländer die Regierung von Stadt und Grafschaft Lingen. Die Beamten des spanischen Königs wurden abgesetzt und eine reformierte Kirchengemeinde gegründet. Sofort begannen die Holländer auch it der Ausbau der Verteidigungsanlagen zu einem großen sechseckigen Festungsstern. Nie wieder sollte Lingen in die Hände des spanischen Königs gelangen.
Als Moritz 1625 in Den Haag starb, hatte er die kompletten sieben Provinzen der Nördlichen Niederlande von den Spaniern befreit.