„Baubegehung“ statt Grundsteinlegung und Richtfest
Hoher Besuch auf der Museumsbaustelle – den Emsland-Landrat Marc André Burgdorf, Lingens Oberbürgermeister Dieter Krone, die …
Kulturdezernenten von Stadt und Kreis, Monika Schwegmann und Martin Gerenkamp, sowie die Vorsitzenden des Lingener Kulturausschusses Irene Vehring und Edeltraud Graeßner konnten Willi Brundiers und seine Vorstandskollegen vom Verein Emslandmuseum Lingen e.V. am Montag (7.9.) auf der Museumsbaustelle begrüßen. Grüßen ließ auch Corona, denn eine feierliche Grundsteinlegung oder das übliche Richtfest im großen Stil ließ die derzeitige Coronasituation leider nicht zu. Stattdessen gab es nun eine „offizielle Baustellenbegehung“ in kleinem Kreise mit Vertretern aller beteiligten Institutionen.
Gleich bei der Begrüßung dankte Emslandmuseumsvereinsvorsitzender Willi Brundiers den Vertretern von Landkreis und Stadt für die Investition von 2,6 Millionen Euro in den Museumsbau. Er dankte aber auch den Architekten Clemens Hölscher und Axel Winter vom Büro Reinders in Osnabrück, der Projektleiterin Buket Aksit von der Stadt Lingen und allen beteiligten Baufirmen, insbesondere dem Bauunternehmen Hofschröer, das mittlerweile den Rohbau termin- und kostengerecht fertiggestellt hat. Brundiers lobte die gelungene Architektur des neuen Gebäudes, das zusammen mit dem historischen Kutscherhaus und dem markanten Altbau des Museums ein eindrucksvolles Ensemble bildet.
Landrat Marc André Burgdorf dankte den Betreibern des Emslandmuseums für ihre langjährige erfolgreiche Museumsarbeit in Lingen und dem Emsland. Und die Betreiber des Museums, das sind nicht zuletzt die 21 Heimatvereine des Lingener Landes mit ihren vielen Ehrenamtlichen, die im Museumsverein vertreten sind. Burgdorf betonte die Notwendigkeit der Barrierefreiheit im Museum, aber auch die Bedeutung der Museumspädagogik, die in den neuen Räumen viele neue Möglichkeiten findet. Der Neubau sei in diesem Umfang nur möglich gewesen durch die gute Zusammenarbeit von Stadt und Landkreis, denn die nicht unerheblichen Kosten würden sich beide Partner 50:50 teilen.
Oberbürgermeister Dieter Krone konnte die gute Zusammenarbeit von Landkreis und Stadt im Museumsbereich aus seiner Sicht nur bestätigen. Das Lingener Museum zeichne sich seit Jahren aus durch die erhöhte Nachfrage vieler Besucher. Die Angebote seien so strukturiert, dass sie alle Generationen ansprechen. Besonders lobte Krone auch das Engagement von Kulturdezernent Martin Gerenkamp vom Landkreis Emsland, der das Bauvorhaben von Beginn an gefördert und begleitet habe.
Architekt Klemens Hölscher erläuterte anhand von Bauplänen die Struktur des Gebäudes mit einem großen Foyer im Erdgeschoss, dass zukünftig den Zugang zu den Ausstellungsräumen im Altbau bildet. Auch die Garderoben, Besuchertoiletten usw. sind hier untergebracht.
Über eine eindrucksvolle Freitreppe führte Projektleiterin Buket Aksit von der Stadt Lingen die Gäste in das Obergeschoss. Hier entstehen ein neuer Werkraum für die Museumspädagogik und ein großzügiger Veranstaltungsraum für Vorträge, Lesungen und Seminare.
Am Beispiel des 1957 als Museum eröffneten Kutscherhauses und des 1992 eröffneten Museums in der früheren Landeszentralbank sowie dem jetzt entstehenden Neubau erläuterte Museumsleiter Dr. Andreas Eiynck die veränderten Ansprüche an ein Museumsgebäude, die letztlich die veränderten Ansprüche der Besucher an ein Museum wiederspiegeln. Museen sind heute nicht nur Ausstellungsräume, sondern vor allem Veranstaltungshäuser mit einer Vielzahl von Angeboten für unterschiedlichste Besuchergruppen. Hierfür bietet das neue Gebäude ideale Möglichkeiten. Eiynck schloss mit einem persönlichen Dank an den Vorstand des Museumsvereins und an die finanziellen Träger des Museums, den Landkreis Emsland und die Stadt Lingen.