Die B-70 vor 70 Jahren

Bundesstraße 70 war die Hauptverkehrsachse für das Emsland

Die B 70 nach dem Ausbau 1957

Gut ausgebaute Straße waren vor 70 Jahren im Emsland noch eine Seltenheit. Etliche Dörfer, besonders in den linksemsischen Moorgebieten, hatten damals noch einen Anschluss an der befestigte Straßennetz und waren damit bei schlechter Witterung kaum erreichbar.

Geschichte einer Straße

Die wichtigste Verkehrsachse in Nord-Süd-Richtung war, neben der Eisenbahnlinie Münster-Emden, die Bundesstraße 70 von Rheine über Lingen-Meppen-Papenburg zu den Häfen in Ostfriesland.

1835, zu Zeiten des Königsreichs Hannover, hatte man diese Straße parallel zum Ems-Kanal in gerader Linienführung angelegt und auf einer Seite mit einem 3,5 Meter breiten Steinplaster befestigt. Daneben verlief der sogenannten Sommerweg mit einer unbefestigten Fahrbahn. Er diente als Ausweichspur, Rastplatz sowie als Fahrstreifen für langsame Pferdefuhrwerke und landwirtschaftliche Gespanne.

Für den rasch zunehmenden Automobilverkehr wurde die befestigte Fahrbahn 1931 auf 5,5 Meter verbreitert. Jetzt war auch ein Überholen auf dem befestigten Fahrstreifen möglich. Im Jahr darauf wurde dann auf das Kopfsteinplaster eine Bitumendecke auftragen.

Im Rahmen des 1950 eingeleiteten „Emslandplans“ wurde die Fahrbahn 1957 komplett erneuert und auf eine Breite von 8,50 Metern erweitert. Parallel dazu wurde damals bereits ein Radweg angelegt. Gleichzeitig erhielt die Fahrbahn Markierungsstreifen und Leitpfosten auf beiden Seiten.

Mit der weiteren starken Zunahme des Autoverkehrs wurde die Bundesstraße in den folgenden Jahrzehnten immer weiter ausgebaut. Auch nach dem Bau der A 31 ist sie für den Nord-Süd-Verkehr im Emsland immer noch von größter Bedeutung.