Vom Andreasplatz zum Konrad-Adenauer-Ring

Fußgängerzone war einst Hauptdurchgangsstraße

Der Andreasplatz um 1900 (links heute „Kochlöffel“)

Mit dem mittleren Abschnitt der Lookenstraße zwischen dem Andreasplatz und dem Konrad-Adenauer-Ring setzen wir die Bildberichte über die Straßen der Innenstadt fort und beginnen am Andreasplatz.

Die Gaststätte Deeters am Andreasplatz (heute „Kochlöffel“)

Das größte Gebäude am Andreasplatz ist das stattliche Bürgerhaus mit dem Imbisslokal „Kochlöffel“, ein bundesweites Unternehmen, das seinen Hauptsitz in Lingen hat.

Die Gaststätte Deeters um 1940

Der Backsteinbau im klassizistischen Baustil der Zeit um 1800 wird eingerahmt von der Elisabethstraße und der Hinterstraße.

Der „Kochlöffel“ im früheren Hause Deeters (1979)

Hier wohnte früher die Familie Deeters, die eine Brennerei und eine Gastwirtschaft betrieb. Heute befindet sich hier das Imbisslokal „Kochlöffel“.

Haus Berning am Andreasplatz (1907)

Das gegenüberliegende Bürgerhaus mit dem markanten Backsteingiebel stammt im Kern noch aus dem 17. Jahrhundert und wurde vermutlich auf dem zugeschütteten mittelalterlichen Stadtgraben errichtet.

Das Haus Berning nach dem Umbau (um 1935)

In der Zeit um 1900 erwarb der Maler Berning dieses Gebäude, das 1932 aufgestockt und erweitert wurde.

Die Ecke am Andreasplatz, Blick stadtauswärts (um 1900)

Das Eckhaus vom Andreasplatz zur Lookenstraße stammte ebenfalls noch aus dem 17. Jahrhundert und ragte ursprünglich mit seiner Hausecke bis weit in den engen Straßenraum hinein.

Das Geschäft John im Eckhaus am Andreasplatz (um 1900)

Wegen des zunehmenden Verkehrs wurde diese Ecke in der Zeit um 1890 zurückgebaut und dabei erhielt das Haus seine eigenartige Giebelkontur.

Die Ecke am Andreasplatz mit dem Textilgeschäft Jan Schoenmaker (um 1935)

Später erwarb der Kaufmann John dieses sowie zwei benachbarte Häuser und errichtete an deren Stelle in der Zeit um 1930 ein neues Kaufhaus mit der markanten Biegung auf der Straßenecke.

Die Ecke am Andreasplatz mit dem Modehaus Löning (1979)

Hier hatten zunächst das Textilgeschäft John, dann Jan Schoenmaker und später das Textilhaus Löning ihren Sitz, denen dann mehrere Kaufhausketten folgten.

Die mittlere Lookenstraße um 1910, Blick zum Andreasplatz

An dieses Kaufhaus schlossen sich mehrere kleine Geschäfts- und Handwerkerhäuser an: Der Musikalienhändler Deeters, der Schneider Korte und der Schneider Lambers. Das kleine Haus von Lambers wurde 1907 aufgestockt und erweitert. Es enthielt nun das Putzmachergeschäft Lambers sowie die Obst- und Gemüsehandlung Salzmann. Heute befindet sich dort die kleine Passage mit der Lookenapotheke.

Neben dem Haus Lambers führte ein schmaler Weg, der Wall Süd, zu mehreren Häusern auf den Rückgrundstücken und am Wall. Der nachfolgende Bauplatz zwischen dem Wall und dem damals noch offenen Stadtgraben wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem stattlichen Wohnhaus des Kaufmanns John bebaut. Heute befinden sich dort ein Reisebüro und der EMP-Store.

Das Wohnhaus der Familie Timmer und der Friseur Seltier (links), um 1935

Außerhalb des Stadtgrabens folgten an dieser Straßenseite bis zur großen Kurve noch das kleine Haus von Schneider John, später Fotograf Klimmer, ein Wohnhaus mit dem Friseurgeschäft Seltier im Anbau sowie das Geschäftshaus der Tabakgroßhandlung Lambers, später Zahnarzt Dr. Hüer. Dort steht heute das Terrassenhaus.

Das stattliche Anwesen von Dr. Beckmann (um 1910)

Auf der linken Straßenseite schloss sich an den Andreasplatz das stattliche Wohnhaus des Arztes Dr. Beckmann an. Es lag etwas zurück und der Vorgarten war durch eine Mauer mit hohen Torpfeilern vom Straßenraum abgetrennt, was dem Anwesen einen herrschaftlichen Charakter verlieh.

Blick von der Lookenstraße zum Andreasplatz (um 1900)

Es folgten dann das Geschäftshaus des Friseurs Althoff und der Drogerie Sachtleben sowie die Schlosserei van der Brelie. Alle diese Häuser wurden Anfang April 1945 beim Endkampf um Lingen total zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden dort moderne Kaufhäuser.

Es folgten die ausgedehnten Grundstücke der Gärtnerei Vette und des Holz- und Baustoffhändlers Veltwisch. Vette hatte hinter seinem Wohnhaus Gärten und Gewächshäuser. Hier entstand in den 70er-Jahren der Neubau der Volksbank. Auf dem Platz von Veltwisch befand sich ein großer Lagerschuppen für Holz und Baumaterial.

Blick vom heutigen Konrad-Adenauer-Ring in die Lookenstraße (um 1900)

Das stattliche Wohnhaus dieser Familie stand fast schon an der großen Kurve der Lookenstraße.

Blick vom neuen Konrad-Adenauer-Ring in die Lookenstraße (1972)

Es wurde in den 60er-Jahren abgebrochen und auf dem ehemaligen Anwesen Veltwisch entstand die Kaufhalle.

Blick in die Fußgängerzone Lookenstraße (1975)

1974 erfolgte der Ausbau der Lookenstraße zur ersten Fußgängerzone im Emsland. Innerhalb von einer Generation hat sich das Straßenbild in diesem Bereich total verändert.