1917 wurde die „Mutter aller Lanz-Bulldogs“ im Emsland erstmals eingesetzt
Zur Behebung des Arbeitskräftemangels und zur Förderung der Ödlandkultivierung entwickelte die Firma Lanz in Mannheim während des Ersten Weltkriegs eine völlig neue Landmaschine: den sogenannten Lanz-Landbaumotor.
Es war eine der ersten selbstfahrenden Landmaschinen mit einem Verbrennungsmotor. Mit diesem Schlepper konnten schwere Bodenbearbeitungen durchgeführt werden. Die Zugmaschine war bereits gebaut wie ein Traktor. Eine angebaute Hauerwelle (Bodenfräse) wurde vom Schlepper angetrieben und lockerte den Boden auf. Der Traktor konnte aber auch als Zugmaschine für andere Fahrzeuge eingesetzt werden.
Die ersten Exemplare kamen 1917 auf den Markt. Zu diesem Zeitpunkt waren die Kultivierungsarbeiten in Klausheide in vollem Gange und bereits etwa 700 Morgen Ödland tiefgepflügt und kultiviert, teilweise unter dem Einsatz von Kriegsgefangenen. Zur Bearbeitung der neuen Flächen wurde nun ein Lanz-Landbaumotor angeschafft. Damit konnte man die Arbeiten wesentlich schneller durchführen als mit einer schwerfälligen Dampfmaschine.
Auch in den norddeutschen Moorgebieten kam der Lanz-Landbaumotor ab 1917 zum Einsatz, um den Moorboden für die landwirtschaftliche Bearbeitung aufzulockern.
Von der „Mutter aller Lanz-Bulldogs“ wurde circa 500 Stück gebaut. Das einzige noch voll funktionsfähige Exemplar steht heute im Krone-Museum in Spelle.
Baujahr.: 1917,
Leistung: 80 PS
Hubraum: 15,5 Liter
Höchstgeschwindigkeit: 8 km/h
Gewicht: 3.400 kg