Von der Lookenstraße zum Konrad-Adenauer-Ring

Ein Straßenzug mit großen Veränderungen

Die äußere Lookenstraße (um 1900), heute Konrad-Adenauer-Ring

Dort, wo heute die Lookenstraße auf den Konrad-Adenauer-Ring trifft, machte die Straße früher eine weite Kurve, um sich dann in Richtung Lindenstraße fortzusetzen. Dieser äußere Abschnitt zwischen dem Ende der Fußgängerzone und dem Kreisverkehr heißt heute nicht mehr Lookenstraße, sondern ist seit den 70er-Jahren ein Teil des Konrad-Adenauer-Rings.

Der Platz vor der Gaststätte Gels diente als Tankstelle und Baushaltestelle (um 1940)

Genau in der großen Kurve stand früher das kleine Haus des Anstreichers Tenfelde und dahinter lagen die Grundstücke der Gärtnerei Vette. In diesem Bereich wurde später das Terrassenhaus errichtet, ein typisches Bauprojekt im Architekturstil der 70er-Jahre.

Das Haus Hänschen an der Ecke zur Synagogenstraße

An der Ecke zur Synagogenstraße befand sich das Haus der Familie Hänschen.

Das 1944 ausgebombte Haus Hänschen
Das ausgebrannte Klavier im Haus Hänschen
Das Haus Hänschen nach dem Wiederaufbau

Es brannte 1944 bei einem Luftangriff total aus, konnte aber wieder aufgebaut werden. In etwas Abstand folgte dann an der Ecke zur Jakob-Wolff-Straße (früher Teil der Schwedenschanze) die Bäckerei Kemper. Hinter dem Rückgrundstück dieser beiden Häuser standen die Lingener Synagoge und die Jüdische Schule. Während das Gotteshaus 1938 von den Nazis zerstört wurde, blieb die Schule erhalten und ist heute als Gedenkstätte eingerichtet.

Die Mohrenapotheke im Haus von Schneider Mutz (um 1970)

Auf dem Häuserblock zwischen der Lookenstraße, der Jakob-Wolff-Straße und der Bernd-Rosemeyer-Straße stand das Haus des Schneidermeisters Mutz. Später befand sich hier die Mohren-Apotheke)

Links das Haus Krapp, rechts das Haus Klukkert (um 1910)

Es folgte das Wohnhaus der Familie Berend Klukkert, die in den Lagerhäusern auf dem Rückgrundstück einen Landhandel betrieb.

Blick vom heutigen Kreisverkehr Jakob-Wolff-Platz in die Lookenstraße (um 1930)

Heute steht auf diesem Häuserblock der Neubau der Arbeitsagentur. Ab hier hieß die Hauptstraße in Richtung Emsübergang früher Unter den Linden, später Lindenstraße.

Die Gaststätte Gels um 1900

Auf der rechten Straßenseite stand in der großen Kurve das große Gebäude der Gaststätte und Eisenwarenhandlung Gels.

Die Gaststätte Gels nach dem Luftangriff 1944

Dieses Haus wurde im Zweiten Weltkrieg beim Luftangriff stark beschädigt und später auf den alten Fundamenten neu aufgebaut.

Die Gaststätte Gels im April 1945

Nachdem die Familie Gels die Gaststätte aus Altersgründen aufgeben musste, wurden die Räume an verschiedene Restaurants und Gastwirte verpachtet. Derzeit gibt es dort türkische und indische Spezialitäten.

Die Häuser Schoenmaker, Meyer, Okunski und Determann (um 1910)

Ab der Gaststätte Gels wurde die rechte Seite der Lookenstraße bei einem Luftangriff 1944 total zerstört. Vor dem Krieg stand neben Gels das Haus des Sattlers Rumpf. Nach dem Krieg wurde hier eine Tankstelle eingerichtet. Darin betreibt heute die Firma Foto Hartdegen als Filialbetrieb eine Foto-Tankstelle. Auf dem folgenden Grundstück stand bis 1944 das stattliche Wohnhaus der Kaufmannsfamilie Schoenmaker, Inhaber eines Textilgeschäftes am Andreasplatz.

Neubau nach dem Zweiten Weltkreg

Nach dem Krieg entstand hier ein Neubau mit einer Gaststätte, dem legendären „Zwitscherstübchen“, und später war hier der Sitz des „Double Inn“.

Blick vom heutigen Kreisverkehr in die Lookenstraße (um 1910)

Hierauf folgte die Villa des Bürgermeister Johannes Meyer mit einem spitzen Türmchen, das aus dem Dach aufragte.

Bei dem Bombenangriff 1944 konnte sich der damals schon hochbetagte Altbürgermeister nicht mehr rechtszeitig in Sicherheit bringen und kam in den Trümmern seines Hauses ums Leben. Das Gebäude wurde nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut und bis heute klafft dort eine Baulücke.

Die Häuser Okunski, Meyer, Schoenmaker, Rumpf und Gels (um 1910)

Auch das folgende Gebäude, vor der Deportation Sitz der jüdischen Familie Okunski, fiel dem Luftangriff 1944 zum Opfer. Das Haus wurde nach dem Krieg von der Familie Korte wieder aufgebaut. Mittlerweile steht hier ein modernes Wohn- und Geschäftshaus. Hieran schloß sich das Haus von Zahnarzt Determann an, dass von den Bomben verschont blieb, aber später ebenfalls einem Neubau weichen musste.

Das Haus Greis (links) wurden 1944 schwer beschäftigt, im Hintergrund die Lindenstraße

Auf der Ecke zur Gartenstraße stand die Villa des Fabrikbesitzers Greis. Später erwarb die Familie Krapp aus Meppen das Anwesen und richtete auf dem ausgedehnten Rückgrundstück eine Holz- und Baustoffhandlung ein. Auch hier entstand in den 80er-Jahren ein moderner Neubau, in dem heute ein China-Restaurant asiatische Köstlichkeiten anbietet.