12. Juli: Der Fall von Coevorden
Am 1. Juni 1672 begann der münsterische Fürstbischof Bernhard von Galen seinen Angriffskrieg und eroberte rasch große Teilde der Provinz Overijssel. Bereits am 29. Juni hatten die münsterischen Truppen auch die Festungsstadt Coevorden erreicht und am 1. Juli mit der Beschießung begonnen.
Die Stadt war stark befestigt und galt als uneinnehmbar, denn sie sicherte die Straße nach Norden in Richtung Groningen. Wer Coevorden kontrollierte, hat die auch Kontrolle über den Weg in die nördlichen Provinzen der Niederlande. Und die wollte Bernhard von Galen nun erobern.
Nach fünf Tagen heftigen Feuers forderte der Bischof von Münster die Stadt vergeblich zur Übergabe auf. Die Kampfhandlungen gingen weiter und die Angreifer verstärkten ihren Beschuss. Die Lage der Verteidiger verschlechterte sich unterdessen, weil ihr Proviantlager schwer getroffen wurde.
Am 11. Juni forderte Bernhard von Galen abermals die Übergabe. Als Reaktion schickte der Festungskommandant drei Kapitäne als Unterhändler in das feindliche Lager, die einen dreitägigen Waffenstillstand aushandeln sollten. Der Bischof verweigerte dies und ließ zwei der Kapitäne gefangen nehmen. Der dritte kehrte in die Stadt zurück.
Nun wurde Kriegsrat gehalten und man beschloss angesichts der aussichtslosen Lage die Übergabe der Stadt unter der Bedingung eines ehrenvollen Abzugs unter fliegenden Fahnen, mit brennender Lunte (mit voller Bewaffnung) und Mitnahme der Bagage.
Der Bischof von Münster stimmte zu und noch am gleichen Tag (12.7.) wurde der Vertrag über die Kapitulation unterzeichnet. Die Festung Coevorden war gefallen – eine schwere Niederlage für die Niederländer, denn auch Groningen kam jetzt in Bedrängnis.