„Bomben Bernd“ und das Emsland

ACHTUNG! – WEITERER TERMIN AM FREITAG, 3.2., 16.00 Uhr – Es sind noch Plätze frei

„Bomben Bernd“, der „Kanonenbischof“

Am 3.3.. berichtet Museumsleiter Dr. Andreas Eiynck um 16.00 Uhr im Rahmen der Vortragsreihe des Heimatvereins Lingen über den Fürstbischof Bernhard von Galen, seine Beziehungen zum Emsland und den Krieg von 1672/1673, den er vom Emsland und der Grafschaft Bentheim aus gegen die Niederlande führte.

Dabei wird nicht nur über die kriegerischen Erweignisse diesseits und jenseits der Grenze berichtet, sondern auch über Bernhard von Galen als Sagengestalt in Deutschland und den Niederlanden.

Die Sagenwelt berichtet über Bernhard von Galens Brücke über das Moor

Bekannt ist etwa die Geschichte von dem Bohlenweg, den er quer durch das Bourtanger Moor errichten ließ, als seine Soldaten die niederländische Grenzfestung nicht einnehmen konnten. Weil das Baumaterial nicht schnell genug herangeschafft werden konnte, ließ der Bischof den den Dörfer am Rande des Moores kurzerhand die Scheunentore der Bauernhaus beschlagnahmen, um damit die Moorbrücke zu vollenden.

Eine niederländische Sage berichtet von der Beschießung Groningens 1672

Eine niederländische Sage weis zu berichten, dass der Bischof die Beschießung der Stadt Groningen vom Kirchturm des 10 Kilometer entfernten Dorfes Haren aus beobachtete. Und weil dies so spannend war, ließ er sich sogar seine Mittagessen auf den Turm bringen, um während der Mahlzeit durch ein Fenster die Einschläge zu beobachten.

Die Dorfbewohner berichteten davon nach Groningen und dort richtete man am 27. August 1672 zur Mittagszeit eine gewaltige Kanone, die „Groote Griet“ genau auf den Harener Kirchturm. Die Kugel flogt durch das Fenster in den Turm, warf Bernhard von Galen das Mittagessen vom Esstisch und sauste durch das Fenster auf der Gegenseite wieder aus dem Turm heraus, um sich in einiger Entfernung von sechs Fuß Tief in den Kleiboden zu bohren.

Dies war für den Kanonenbischof das Zeichen, dass er die Schlacht um Groningen nicht gewinnen würde und am nächsten Tag zog er seine Truppen von der Belagerung ab. Diese Befreiung der Stadt wird unter dem Namen „Gronings onzet“ (Befreiuung von Groningen) dort bis heute an jedem 28. August groß gefeiert.

Diese und weitere heitere Episoden können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Bernhard von Galen eine blutigen Angriffskrieg gegen die Niederlande führte, der zahlreiche Menschenleben auch unter der Zivilbevölkerung forderte und das eigene Land für viele Jahrzehnte in die Armut trieb.

Wegen begrenzter Platzzahl ist Voranmeldung ist erforderlich beim Heimatverein Lingen unter j.rickling@dg-email.de oder Tel. 0591 62500. Eintritt 6 € (Für Heimatvereinsmitglieder 5 €).