Unser Tipp für’s Wochenende (geht auch schon in der Woche)
Alles ist geschlossen, alles fällt aus. – Nein, alle katholischen Kirchen im Emsland sind auch in Corona-Zeiten täglich geöffnet. Und dort stehen
seit Weihnachten überall die Weihnachtskrippen, eine uralte Tradition, die auf den Heiligen Franz von Assisi zurückgeht. Und ab dem 6. Januar (Festtag der Heiligen Drei Könige) präsentierten sich die Krippen in voller Pracht mit allen Figuren. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt zu einer Krippenfahrt, denn ab dem nächsten Wochenende fangen die ersten Gemeinden schon an, die Krippen wieder abzuräumen.
Die Route kann man eigentlich frei wählen, denn katholische Kirchen gibt es im Emsland in jedem Ort und überall findet man auch eine Krippe. Eine der Kirchentüren ist immer geöffnet, an vielen Kirchenportalen hilf ein Hinweisschild. Bitte die Maske nicht vergessen, Desinfektionsspray steht überall bereit.
Bei der künstlerischen Ausgestaltung der Weihnachtskrippen sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. So befindet sich in der Bonifatiuskirche in Lingen eine wahre Krippenlandschaft, die sich durch die halbe Kirche zieht. Manche Krippenfiguren sind Gipsabgüsse aus Massenproduktion, andere sind von namhaften Künstlern gestaltet. Die Krippenfiguren in Lünne stammen von dem Bildhauer Heinrich Weltring aus Baccum (1847-1917), der sie als eng gestellte Figurengruppe in traditionellen Formen der Bildschnitzerkunst geschaffen hat.
Einen ganz anderen künstlerischen Charakter zeigt die Krippe in Emsbüren, geschnitzt von dem expressionistischen Bildhauer Joseph Krautwald (1914-2003). So hat jede Krippe ihren individuellen künstlerischen Anspruch, der auch in der Art der Aufstellung und Dekoration der Krippenlandschaft deutlich wird. Hinzu kommt in der Regel eine stimmungsvolle Beleuchtung, manchmal auch eine Untermalung mit Musik. Geistliche Impulse unterschiedlichster Art – vor Ort oder zum Mitnehmen – und weitere Informationen sind fast überall ausgelegt.
Eine Krippenfahrt ist die ideale Gelegenheit, in Corona-Zeiten mal vor die Tür zu kommen, etwas Neues zu sehen, neue Impulse zu erfahren und die Weihnachtszeit allmählich ausklingen zu lassen.