Spirituelle Mitte im Klinikbetrieb

Karfreitagsgedanken zur Kapelle im St. Bonifatiushospital

Die Kapelle im St. Bonifatiushospital

In diesen Tagen richten sich viele Blicke auf das St. Bonifatius-Hospital. Mit Dankbarkeit bewundern viele den Einsatz des dortigen Personals auch in Krisenzeiten, wenn das Krankenhaus zum Ort der Hoffnung wird. Ein besonderer Raum im Bonitius-Hospital ist die dortige Krankenhauskapelle, die den Mittelpunkt der Krankenhausseelsorge bildet. In den 70er Jahren wurde das Gebäude im Stil der Kirchen des Zweiten Vatikanischen Konzils als sogenannten „Zeltkirche“ mit schrägwinkeligem Grundriss und einer mehrfach abgewinkelten

Betondecke erreichtet. Auch die damals im Kirchenbau so beliebten Klinkerwände im Innenraum mit farbig verglasten Lichtbändern sind noch erhalten. Typisch ist weiterhin die rundliche Anordnung der Bänke um den Altarbereich.

Die Ausstattung der Kapelle wurde im Jahr 2003 durch den Architekten Bruno Braun erneuert. Eine goldglänzende Scheibe als Hintergrund lenkt den Bild auf das historische Kruzifix im Altarraum als Symbol der Erlösung. Der ebenfalls goldglänzende Tabernakelschrein deutet auf die Verbindung zwischen Mensch und Gott durch die Eucharistie hin. Eine Stele im Altarraum enthält Behälter für das Öl zur Krankensalbung.

Vor dem Altar ist eine Reliquie des Heiligen Bonifatius unter einer Glasscheibe in den Boden eingelassen. Dieses besondere Geschenk erhielt das St. Bonifatius-Krankenhaus zu seinem 150-jährigen Bestehen von Bischof Franz-Josef Bode.

Dechant Thomas Burke erläutert den vom Künstler Ansgar Silies gestalteten Kreuzweg

2017 schuf der Lingener Künstler Ansgar Silies den Kreuzweg, bestehend aus einem 15 Meter langen Bildstreifen mit Szenen aus er Leidensgeschichte. Hier verbinden sich bildliche Darstellungen, christliche Zeichen, Farbsymbolik und Bibelzitate zu einem eindrucksvollen Gemälde. Am Ende des Kreuzweges sagt Christus „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ und gibt so auch in Elend und Leid doch Trost und Hoffnung.

Vor der historischen Pieta finden viele Menschen Trost und Hoffnung

Vielbesucht von Kranken und Angehörigen ist die Pieta, eine Darstellung der trauernden Muttergottes mit ihrem toten Sohn. Sie steht in einem kleinen Seitenraum und häufig werden vor diesem Bild Kerzen entzündet sowie Gebete gesprochen.

Regelmäßig finden in der Krankenhauskapelle Gottesdienste statt, die auch auf die Stationen übertragen werden. Zur feierlichen Stimmung in der Kapelle trägt nicht zuletzt die Orgel bei. Als Hybrid-Orgel ist sie sowohl mit klassischen Orgelpfeifen als auch mit digital erzeugten Registern ausgestattet. Das Instrument kann sowohl manuell als auch automatisch betrieben werden.

Gerade in der Karwoche, besonders nun aber auch in der Zeit der Corona-Krise, finden in der Kapelle des Krankenhauses viele Patienten und Angehörige Trost und Hoffnung im Glauben.