Vor 200 Jahren errichtet

Spycks Kluse erinnert an die Bramscher Notkirche

„Spycks Kluse“ in Lingen-Bramsche wurde 1821 errichtete

Vor genau 200 Jahren wurde am alten Weg von Bramsche zum Gut Spyck eine Kluse errichtet. Sie erinnert an den Ort …

Stifterinschrift auf dem Giebelbalken der Fachwerkkluse

der alten Notkirche, die hier von 1718 bis 1806 gestanden hatte. Die alte Pfarrkirche hatten die Oranier als Lingener Landesherrn 1674 der Reformierten Gemeinde zugewiesen. Seit 1806 durfte sie von den Katholiken wieder mitbenutzt werden und später wurden diese wieder alleinige Eigentümer der Kirche.

„Spycks Krüs“ (Spycks Kreuz) und „Spycks Kluse2 (Spycks Kapelle) auf einem Gemälde des Lingener Landschaftsmalers Gerhard Jansen, um 1930

Zur Erinnerung an diese Zeit errichtete der damalige Besitzer von Gut Spyck, der Baron Nikolaus von Langen, 1821 eine Fachwerkkluse, die seitdem den südlichen Ortseingang von Bramsche markiert. Später erhielt hier auch der Friedhof seinen Standort.

Das Baujahr ist durch die Jahreszahl „1821“ auf den Mauerankern im Giebelfeld sowie eine längere Inschrift auf dem Giebelbalken dokumentiert. Sie lautet:

„Nicolaus Friedrich von Langen“

„GÜTIGER GOTT UND HERR SCHENKE UNS DEINEN SEGEN HERR EMPFANGE UNSERE ANBETUNG AUF DIESEM ALTAR WO VOR DIESEM UNSERE KIRCHE GEBAUET WAR BRAMSCHE D. 20. JUNI 1821“

Das Kreuz in „Spycks Kluse“ stammt aus dem 18. Jahrhundert

Die Aufstellung von Klusen, Grotten, Hof- und Wegekreuze war unter den Oraniern ebenfalls untersagt worden. Erst ab etwa 1820 wurden sie wieder geduldet. Genau in diese Zeit fällt auch der Bau der Kluse am Weg von Gut Spyck zur Bramscher Kirche durch Nikolaus von Langen.

Bei einem Sturm am 6. Juni 1984 wurde die Kluse durch umstürzende Bäume schwer beschädigt und anschließend renoviert. Sie ist eine der schönsten Fachwerkklusen im Emsland.

Im Inneren der offenen Kapelle befindet sich ein künstlerisch wertvolles Kruzifix aus dem 18. Jahrhundert, das vermutlich aus der alten Notkirche stammt.