Alte medizinische Instrumente im Museum
Eine seit der Antike bekannte Behandlungsmethode für Mensch und Tier war das Schröpfen von Blut aus kleinen Ritzungen in der Haut. Mit einem Spezialmesser wurde die Haut eingeritzt und anschließend ein heißes gemachtes Glasgefäß über die Wunde gestülpt. Beim Abkühlen des Glases entstand ein Vakuum, wodurch das Blut aus der Haut gesaugt wurde.
Die Schröpfköpfe wurden während der Behandlung stark mit Blut verschmutzt und waren schwierig zu reinigen. Daher benutzte man aus hygienischen Gründen für jeden Patienten einen neuen Glaskopf. Bei den Medizinern, die dieses Heilverfahren anboten, war der Bedarf an Schröpfköpfen also nicht gering.
Zum Ritzen der Haut benutzte man Klappmesser mit speziellen Klingen, mit denen man eine bestimmte Tiefe der Ritzwunden genau einhalten konnte. Die Schneiden wurden ganz scharf geschliffen, damit sie beim Eindringen keine starken Schmerzen verursachten.
Seit dem 18. Jahrhundert benutzten die Mediziner für die Anwendung am Menschen mechanische Ritzapparate. Viele kleine Klingen wurden dabei durch einen Mechanismus gleichzeitig und gleichmäßig in die Haut getrieben. Allerdings mussten die Geräte nach jeder Behandlung sorgfältig gereinigt werden.
Die älteren Ritzmesser wurden von Heilpraktikern und auch in der Tiermedizin noch lange benutzt. Auch viele Landwirte behandelten ihr Vieh mit solchen Geräten.
Mechanische Ritzgeräte für den Aderlass sind im Fachhandel bis heute erhältlich und haben mittlerweile in der Regel einen elektrischen Antrieb.