Rätselhafte Inschriften und Symbole
Auf einem Ackerstück im Lingener Ortsteil Ramsel fand Maik Hilmes beim Graben zufällig eine alte Flasche. Sie enthielt ein bedrucktes Stück Papier, das durch die langjährige Lagerung im Boden leider schon sehr stark zersetzt war. Zumindest teilweise konnte das Rätsel dieser Flaschenpost im Emslandmuseum entschlüsselt werden.
Das Symbol mit den gekreuzten Pferdeköpfen und den Sicheln bezieht sich auf den Kornanbau in der Landwirtschaft und ist wahrschein das Firmenzeichen einer Saatgutfirma. Das Saatgut für Getreide wurde bis in das späte 19. Jahrhundert auf den Bauernhöfen selber gezüchtet. Dann ging man aber dazu über, Saatgut aus speziellen Zuchtbetrieben, meistens in Ostdeutschland, zu kaufen. Dieses Saatgut hatte bessere Eigenschaften und erbracht ein der Kombination mit dem neuartigen Kunstdünger größere Erträge.
Auf einen solchen Zusammenhang deuten auch die wenigen noch lesbaren Wörter auf dem Papierstück hin:
„Nachzucht“
„unter unserer Aufsicht“
„Elitebestände“
„Kontrollnummer des Vermehrungsbetriebes“
Dieses Saatgut wurde in Papiersäcke verpackt in den Handel und auf den Transport gebracht. Bei dem Dokument in der Flasche handelt es sich also um ein Stück von einer Saatgutverpackung. Vielleicht hat man das Dokument im Boden vergraben, um so zu dokumentieren, auf welchem Ackerstück man dieses Saatgut verwendet hatte.
Es ist aber auch möglich, dass die eigentliche Botschaft auf der Rückseite des Papiers notiert war und heute nicht mehr lesbar ist.
Vielen Danke für den Hinweis und die Fotos von dem Dokument an den Finder Maik Hilmes!