Erinnerungen an eine Diskothek in Lingen
Ende der 60er eröffnet an der Lookenstraße 33 die Diskothek „Boston“. Dort ging es für eine Disko vergleichsweise gesittet zu und es verkehrten dort die „besseren Töchter“ der Stadt. Später wurde das Lokal in „Tenne“ umbenannt und 1974 geschlossen.
Zeitzeuge Walter Pulsfort (Jg. ‘51) erinnert sich an den beliebten Treffpunkt:
„Mitte der 60er-Jahre eröffnete das „Boston“ an der damaligen Ecke Lookenstraße zur Johannes-Meyer-Straße, wo jetzt der Konrad-Adenauer-Ring verläuft, in einem rückwärtigen Flachbau. Inhaber waren Ulli und Toni Lammers aus Rheine. DJ Wolfgang kam ebenfalls von dort.
Das „Boston“ war weit über die Grenzen von Lingen hinaus bekannt. GIs (in Sögel stationierte amerikanische Soldaten) rockten dort ebenso ab wie diskohungrige Fans aus Rheine, Nordhorn, Meppen, Holland und so weiter. Auch Bekannte aus angesehenen Lingener Familien konnte man hier treffen. Das „Boston“ war die beste Diskothek am Ort. Anders als in einigen anderen Lingener Diskotheken gab es hier selten Ärger und niemals eine Schlägerei. Bekannt war das „Boston“ für seine über 20 Meter lange Theke und für die Soulmusik, die dort gerne gespielt und gehört wurde. Besonders die Amis tanzten begeistert zu dieser Musikrichtung.
Später kam es zu einem Brand im „Boston“. Der Inhaber, der dort übernachtet hatte, wurde in letzter Minute von seinem Schäferhund gerettet. Die Disko wurde dann in einem neuen Design wieder aufgebaut und erhielt nun den Namen „Tenne“. Den Kultstatus des „Bostons“ hat die Tenne aber nie mehr erreicht. Mit dem Bau des Konrad-Adenauer-Rings wurde die Diskothek schließlich geschlossen und das Gebäude abgerissen.“