Mittwochs im Museum präsentiert Geschichte der Kleinbahn Lingen-Quakenbrück
Die Geschichte der legendären Kleinbahn Lingen-Berge-Quakenbrück, die von 1904 bis 1952 als Schmalspurbahn mit Dampfloks durch die früheren Landkreise Lingen und Bersenbrück fuhr, berichtet am 2.8. (Mi, 16 und 19.30 Uhr) Dr. Andreas Eiynck im Rahmen der Vortragsreihe „Mittwochs im Museum“.
Initiiert wurde die Strecke 1902 von den beiden Landkreisen und zahlreichen Anliegerkommunen, um durch eine private Bahngesellschaft den Eisenbahnanschluss für eine Region zu erreichen, die bis dahin nicht an das überregionale Schienennetz angeschlossen war. Um die Baukosten gering zu halten, wurde eine Schmalspurbahn mit niedriger Fahrgeschwindigkeit gewählt, die in weiten Abschnitten über den Seitenstreifen bestehender Straße und Wege führte. Dies machte allerdings ein umständliches Umladen an den Kopfbahnhöfen in Lingen und Quakenbrück erforderlich.
Die Kleinbahn diente hauptsächlich zum Transport von Landwirtschaftlichen Gütern und Steinkohle. Für den Personenverkehr fuhren die Züge eigentlich zu langsam und zu selten, aber mangels Alternative wurden sie von der Landbevölkerung sehr geschätzt.
Markante Bauwerke waren die Brückenüberführung über die Hauptbahnstrecke beim Böhmerhof in Lingen sowie die stolzen Bahnhofsgebäude in Lingen, Bawinkel, Gersten, Berge und Quakenbrück, die teilweise noch heute stehen. In Berge sind sogar noch ein paar Waggons der Kleinbahn vorhanden, die kürzlich restauriert wurden.
In der Kriegs- und Nachkriegszeit war die Kleinbahn als preiswertes Verkehrsmittel zur Erschließung des ländlichen Raumes unerlässlich. Doch mit dem raschen Aufkommen des Autoverkehrs wurde sie schon Ende der 40er-Jahre unrentabel und 1952 stillgelegt. Doch der Mythos der Kleinbahn L-B-Q lebt nicht nur in der Erinnerung der Zeitzeugen bis heute fort.
Der Eintritt beträgt 6 Euro, Anmeldung beim Heimatverein Lingen unter j.rickling@dg-email oder Tel. 0591 62500.