Einladung zu Vortrag und Diskussion

Prof. Dr. Gerhard Paul:

Die Gestapo – eine effektive Geheimpolizei?

Mittwoch, 22.11.2023, 19:00 Uhr, Emslandmuseum Lingen

Eines der besonders brutalen Herrschaftsinstrumente der Nazis war die „Geheime Staatspolizei“ (Gestapo). Bis heute lebt das Bild von einer allwissenden, furchteinflößenden und – im Sinne der Naziterroristen – erfolgreichen Geheimpolizei fort. Manches braucht seine Zeit: beispielsweise die Forschung über die Gestapo.

Seit knapp zehn Jahren erst wird darüber intensiver geforscht, erstaunlich, angesichts der Fachliteraturgebirge über die Nazizeit. Man ging offenbar einem belastenden Thema aus dem Weg. Man spekulierte lieber, teilte die Welt in Schwarz und Weiß, schrieb über das Böse ganz allgemein. Das war bequem und entlastend zugleich. Man musste nicht das Abgründige in sich wahrnehmen. Mit der Öffnung hin zu den Tätern und ihren Tatorten bekommt das Verbrechen erstmals Namen und Gesicht; der Genozid erscheint nicht länger als anonymer, bürokratischer und industrieller (…) Automatismus ohne beteiligte Menschen. Die Gestapo-Verbrechen werden zumindest wissenschaftlich nicht mehr aus der deutschen Gesellschaft exterritorialisiert, sondern aus dieser selbst abgeleitet und als dieser zugehörig betrachtet.

Die Polizeiinspektion Emsland / Grafschaft Bentheim und das Forum Juden-Christen Altkreis Lingen e.V. laden zum Vortrag von Prof. Dr. Gerhard Paul von der Universität Flensburg ein. Dr. Paul war dort Professor am Institut für Geschichte und ihre Didaktik. Eines seiner Schwerpunktthemen ist das NS-Herrschaftssystem. Gemeinsam mit Klaus-Michael Mallmann gab er das grundlegende Buch „Die Gestapo. Mythos und Realität“ heraus.

Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.

Schulen werden wg. Platzmanagements gebeten, die Teilnehmerzahl von OberstufenschülerInnen und LehrerInnen kurz per Mail anzukündigen unter info@forum-juden-christen.de .