Archiv für den Monat: Juli 2023

Legendäre Kleinbahn Lingen-Berge-Quakenbrück

Mittwochs im Museum präsentiert Geschichte der Kleinbahn Lingen-Quakenbrück

In Berge erinnern einige alte Waggons an die Kleinbahn L-B-Q

Die Geschichte der legendären Kleinbahn Lingen-Berge-Quakenbrück, die von 1904 bis 1952 als Schmalspurbahn mit Dampfloks durch die früheren Landkreise Lingen und Bersenbrück fuhr, berichtet am 2.8. (Mi, 16 und 19.30 Uhr) Dr. Andreas Eiynck im Rahmen der Vortragsreihe „Mittwochs im Museum“.

Kleinbahnzug im Bahnhof Lingen (um 1940)

Initiiert wurde die Strecke 1902 von den beiden Landkreisen und zahlreichen Anliegerkommunen, um durch eine private Bahngesellschaft den Eisenbahnanschluss für eine Region zu erreichen, die bis dahin nicht an das überregionale Schienennetz angeschlossen war. Um die Baukosten gering zu halten, wurde eine Schmalspurbahn mit niedriger Fahrgeschwindigkeit gewählt, die in weiten Abschnitten über den Seitenstreifen bestehender Straße und Wege führte. Dies machte allerdings ein umständliches Umladen an den Kopfbahnhöfen in Lingen und Quakenbrück erforderlich.

Güterwagen der Kleinbahn in Berge

Die Kleinbahn diente hauptsächlich zum Transport von Landwirtschaftlichen Gütern und Steinkohle. Für den Personenverkehr fuhren die Züge eigentlich zu langsam und zu selten, aber mangels Alternative wurden sie von der Landbevölkerung sehr geschätzt.

Überführung der Kleinbahn über die Hauptstrecke am Böhmerhof (um 1930)

Markante Bauwerke waren die Brückenüberführung über die Hauptbahnstrecke beim Böhmerhof in Lingen sowie die stolzen Bahnhofsgebäude in Lingen, Bawinkel, Gersten, Berge und Quakenbrück, die teilweise noch heute stehen. In Berge sind sogar noch ein paar Waggons der Kleinbahn vorhanden, die kürzlich restauriert wurden.

In der Kriegs- und Nachkriegszeit war die Kleinbahn als preiswertes Verkehrsmittel zur Erschließung des ländlichen Raumes unerlässlich. Doch mit dem raschen Aufkommen des Autoverkehrs wurde sie schon Ende der 40er-Jahre unrentabel und 1952 stillgelegt. Doch der Mythos der Kleinbahn L-B-Q lebt nicht nur in der Erinnerung der Zeitzeugen bis heute fort.

Der Eintritt beträgt 6 Euro, Anmeldung beim Heimatverein Lingen unter j.rickling@dg-email oder Tel. 0591 62500.

Die 600-Jahrfeier der Stadt Lingen

Umstrittenes Jubiläum, große Heimatschau

Thron der Kivelinge in mittelalterlichen Kostümen beim Stadtjubiläum 1928

Lingen hat schon zwei Mal große Stadtjubiläen gefeiert, 1975 die „1000-Jahr-Feier“ und 1928 die „600-Jahrfeier“. Die Grundlage des umstrittenen Stadtjubiläums von 1928 bildete eine Urkunde aus dem Jahre 1327 in lateinischer Sprache, die nur als Abschrift einer Abschrift überliefert ist und deren genaue Datierung bis heute Fragen aufwirft. Angeblich werden darin zum ersten Mal die Stadtrechte Lingens bezeugt, doch handelt es sich dabei keineswegs um eine Gründungsurkunde oder ein Dokument über die Verleihung der Stadtrechte.

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Handgefertigte Puppen aus der Biedermeierzeit

Kinderspielzeug aus dem 19. Jahrhundert

handgemachte Stoffpuppen aus der Biedermeierzeit

Puppen aus Porzellan oder Zelluloid sind allseits bekannt. Doch Arbeiter- und Bauernfamilien, die in bescheidenen Verhältnissen lebten, konnten sich diese industriell gefertigten Spielzeuge oftmals nicht leisten. Stattdessen wurden innerhalb der Familie einfache Puppen aus Stoffresten und Lumpen angefertigt.

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Krisen und Feste

Lingen in den 20er-Jahren

Hungerdemonstration auf dem Lingener Marktplatz Anfang April 1919

1918 war der Erste Weltkrieg für Deutschland endgültig verloren. Der Kaiser ging ins Exil und Deutschland wurde eine Republik. Doch die Kriegsfolgen wie Staatsbankrott, Wirtschaftskrise und Hyperinflation überschatteten auch in Lingen noch etliche Jahre den Alltag der Menschen.

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Andenken aus fernen Ländern

Gürteltiertasche stammt aus Südamerika

Tasche aus dem Panzer eines Gürteltiers (ELML IN 4168)

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Überraschende Entdeckungen gibt es immer wieder, wenn man in unseren Sammlungsbeständen unter Stichwörtern wie „Exotika“, „Varia“, „Verschiedenes“ oder „Unbekannt“ störbert. Da finden sich Seefahrerandenken und Mitbringsel aus Übersee ebenso wie persönliche Erinnerungsstücke, deren ursprüngliche Herkunft und Funktion nicht immer ersichtlich ist.

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Lingen im Ersten Weltkrieg

Hunger und Tote

Kriegsdenkmal vor dem Rathaus im Winter 1916/1917

Lingen und das Emsland waren im Ersten Weltkrieg (1914-1918) kein unmittelbarer Kriegsschauplatz. Hier spielten sich keine Kämpfe ab, aber die Folgen des „Abnutzungskrieges“ spürte die Bevölkerung bald auch in der Heimat.

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Das Emslandöl und der Emslandplan

Der Energiestandort Lingen

Erdöl im Emsland – Gemälde von Gerhard Sperling (1908-1975) aus dem Jahre 1956

Im Jahr 2025 jährt sich zum 75. Mal die Verabschiedung des „Emslandplans“ durch den Deutschen Bundestag. Die Emsländische Landschaft hat zu diesem Anlass das Projekt „EmslandPlanT – Historischer Transformationsprozess als Erfahrungsschatz für zukünftige Regionalentwicklung“ aufgelegt. Es wird vom Land Niedersachsen sowie den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim gefördert.

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Lingen – Kreisstadt im Kaiserreich

Eisenbahnerstadt und Behördensitz im Südlichen Emsland

Alles Militärische hatte im Kaiserreich einen hohen Stellenwert – Bezirkfest der Kriegervereine 1884

1866 wurde aus dem Königreich Hannover eine preußische Provinz und 1885 aus dem alten Amtssitz Lingen die Kreisstadt für das Südliche Emsland. Die Stadt an der Ems entwickelte sich damit zu einer typischen Kleinstadt im Deutschen Kaiserreich, das 1871 gegründet wurde und 1918 mit dem Ende des Ersten Weltkriegs unterging.

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Mit Letraset und Tuschestift

Ausstellung über Druckgrafik der 70er-Jahre eröffnet

Jutta Berger-Grünewald und Heiner Schepers (Mitte) mit den Vorsitzenden des Museumsvereins
Stadtkämmerin Monika Schwegmann und Erster Kreisrat Martin Gerenkamp (1. Vors.)

Am vergangenen Freitag wurde im Emslandmuseum eine neue Ausstellung über Druckgrafiken der 70er-Jahre eröffnet. Am Beispiel von Plakaten, Broschüren und Programmen des Westfälischen Landestheaters aus dem Jahre 1972 zeigt die Präsentation Design und handwerkliche Herstellung von Druckgrafiken in der letzen Phase vor der Digitalisierung im Printbereich.

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